Darmstadt.

Mit Willenskraft und Kampfgeist wie einst auf dem Platz geht Torsten Frings seine Aufgabe beim SV Darmstadt 98 an. Trotz der ziemlich hoffnungslosen Situation beim Bundesliga-Schlusslicht sieht der 40-Jährige gute Chancen auf den Klassenverbleib. „Ich bin 100-prozentig davon überzeugt, dass wir das mit der Mannschaft schaffen werden“, sagte der 78-malige Fußballnationalspieler bei seiner Vorstellung am Donnerstag. „Wir haben bewusst keinen Retter gesucht. Der SV Darmstadt 98 ist kein Rettungsfall!“, tönte Präsident Rüdiger Fritsch sogar.

Bei seiner ersten Station als Chefcoach trifft der frühere Assistent von Werder Bremen auf eine Mannschaft, die zuletzt achtmal in Serie verloren, in 16 Spielen nur elf Tore erzielt und oft nicht ihre Erstliga-Tauglichkeit nachgewiesen hat. „Wir haben den Glauben und den Mut, das anzupacken“, versicherte Frings. Bevor über Verstärkungen gesprochen wird, wolle er sich erst einmal den jetzigen Kader anschauen und allen eine Chance geben.

Die „Lilien“ waren zuletzt auch unter Interimscoach Ramon Berndroth dreimal punkt- und torlos geblieben. Frings erhielt als Nachfolger des beurlaubten Norbert Meier einen ligaunabhängigen Vertrag bis 2018. Er hatte 2013 seine Profikarriere beendet, 2015 die Fußballlehrer-Lizenz erworben und in Bremen als Co-Trainer von Viktor Skripnik zunächst bei der zweiten Mannschaft und dann beim Bundesliga-Team von Werder gearbeitet.

Fritsch und die Clubführung setzen darauf, dass der zweimalige WM-Teilnehmer die Tugenden der Darmstädter wieder belebt und so vielleicht ein zweites Wunder wie vergangene Saison unter Ex-Trainer Dirk Schuster möglich ist. Der Club verzichtet zunächst darauf, einen Nachfolger für Ex-Sportdirektor Holger Fach einzustellen.