Berlin.

Bundestrainer Joachim Löw hat in der Debatte um eine WM-Aufstockung auf bis zu 48 Nationalteams mehr Mitspracherecht gefordert. „Das würden wir Trainer uns sicher manchmal wünschen, dass unsere rein auf den sportlichen Bereich bezogene Perspektive einbezogen wird. Aber da stößt man an Barrieren“, sagte der DFB-Chefcoach in einem dpa-Interview.

Generell sieht der 56-Jährige den Expansionsdrang mit immer mehr Spielen und Wettbewerben im internationalen Fußball kritisch. „Fifa und Uefa brauchen Augenmaß und müssen das richtige Verhältnis finden zwischen kommerziellen Interessen und der sportlichen Sicht“, forderte Löw. Man müsse aufpassen, dass man „das Rad nicht überdreht. Wenn man ein gutes Produkt hat, wie den Fußball, sollte man auch mal über Verknappung nachdenken, um die Qualität hoch zu halten.“ Das letzte große Turnier habe bedenkliche Symptome offenbart. „Der sportliche Wert eines Wettbewerbs droht dann doch zu verwässern, wenn – wie bei der EM - drei von vier Mannschaften in der Vorrunde weiterkommen können. Oder eine Mannschaft mit drei Punkten. Diese Tendenz hat mir nicht gefallen“, sagte Löw.