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Einigung über Draxler-Wechsel

Der Wechsel von Fußball-Nationalspieler Julian Draxler vom VfL Wolfsburg zum französischen Meister Paris St. Germain ist perfekt. Das bestätigte der Bundesligist am Sonnabend. Demnach erhält Draxler "vorbehaltlich der sportmedizinischen Untersuchung" in Paris einen Viereinhalbjahresvertrag.

Über die Modalitäten vereinbarten die beiden Vereine Stillschweigen. Die Ablösesumme für den 23-Jährigen soll bei rund 45 Millionen Euro liegen. Draxler hatte erst im August vergangenen Jahres in Wolfsburg einen Vertrag bis 2020 unterschrieben.

„Wir haben mit Julian Draxler und seinem Management sowie mit Paris St. Germain in den letzten Tagen intensive und konstruktive Gespräche geführt und am Ende ein für alle Seiten sehr gutes Ergebnis erzielt. Wir freuen uns, dass uns dies so schnell gelungen ist, und wünschen Julian in Paris privat wie sportlich alles Gute“, sagte Olaf Rebbe, Leiter Sport beim VfL Wolfsburg.

Oscar für rund 70 Millionen nach Shanghai

Der nächste namhafte Fußball-Profi folgt dem Lockruf des großen Geldes aus Fernost: Der brasilianische Nationalspieler Oscar wechselt im Januar vom FC Chelsea zum chinesischen Club Shanghai SIPG. Dies bestätigten die Clubs am Freitag. Der 25-jährige Oscar soll in Shanghai 417.000 Euro nach Steuern pro Woche kassieren. Als Ablöse sind 71,5 Millionen Euro im Gespräch.

Für Chelsea wäre diese Summe Clubrekord, zudem wäre der Offensivspieler der teuerste Wintertransfer überhaupt. Chelsea selbst hielt die alte Rekordmarke mit dem Transfer von Fernando Torres im Jahr 2011 für 58,5 Millionen Euro vom FC Liverpool.

In Shanghai wird Oscar, der bei Chelsea noch bis 2019 unter Vertrag stand, an der Seite seines Landsmannes Hulk (30) auf Torejagd gehen. Den Stürmer hatte der Club im vergangenen Sommer für rund 56 Millionen Euro von Zenit St. Petersburg verpflichtet.

Wegen Problemfans: DFB bestraft Hansa mit "Geisterspiel"

Die Problemfans von Hansa Rostock kommen dem Drittligisten erneut teuer zu stehen. Das Sportgericht des DFB verurteilte Hansa wegen des neuerlichen Fehlverhaltens seiner Fans in insgesamt acht Fällen zu einem Heimspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit gegen Jahn Regensburg am 28. Januar 2017. Bei den fünf folgenden Heimspielen dürfen nur maximal 2000 Zuschauer auf die Südtribüne der Rostocker Arena. Zudem muss der Club aus Mecklenburg eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro zahlen.

Es ist bereits das zweite "Geisterspiel", das der ehemalige Bundesligist austragen muss. Schon beim Zweitliga-Heimspiel im Dezember 2011 gegen Dynamo Dresden waren die Tore für die Zuschauer geschlossen geblieben. Mit 11.000 sogenannten "Geistertickets" hatte Hansa den Einnahmeverlust etwas auffangen können.

Das Sportgericht widerrief die Strafaussetzung aus dem Sportgerichts-Urteil gegen Hansa vom 17. November 2015 ("Geisterspiel" auf Bewährung) unter Berücksichtigung der Bundesgerichts-Entscheidung. "Aufgrund der neuerlichen Verfehlungen der Anhänger von Hansa Rostock war der Widerruf der Strafaussetzung zur Bewährung unausweichlich. Zudem mussten wegen der Vielzahl und der Intensität der Vorfälle weitere spürbare Sanktionen verhängt werden", sagte Stephan Oberholz, der stellvertretende Vorsitzende des DFB-Sportgerichts. Der Verein hat dem Urteil zugestimmt, es ist damit rechtskräftig.

Wenger verteidigt Özil nach Kritik

Teammanager Arsène Wenger vom englischen Spitzenclub FC Arsenal hat Weltmeister Mesut Özil erneut gegen Kritik verteidigt. "Er arbeitet viel härter als die Leute denken, seine Körpersprache gereicht ihm jedoch manchmal zum Nachteil. Aber er erfüllt seine Rolle sehr gut", sagte Wenger am Freitag. Özil war zuletzt von der englischen Presse zum Sündenbock für das 1:2 im Topspiel gegen Manchester City gemacht worden.

"Ich habe immer eine Nachbesprechung mit den Spielern und höre mir nach Spielen nicht alle Kritik an, die wir bekommen", sagte Wenger, "es ist normal, dass wir kritisiert werden, aber Mesut Özil ist ein großer Spieler und die großen Spieler geben die Antwort immer auf dem Platz." Die nächste Chance bietet sich dem 28-Jährigen am zweiten Weihnachtsfeiertag (Boxing Day), wenn die Gunners gegen West Bromwich Albion spielen.

Die Probleme gegen City führte Wenger auf den Mangel an Ballbesitz und Schwächen in der Balleroberung zurück. Özil habe aber seine Stärken vor allem am Ball und gegen City "gelitten, weil wir den Ball nicht oft genug hatten". Allerdings sei der Deutsche auch gefordert, sich an der Ballrückeroberung zu beteiligen. "Er muss seinen Job machen, und normalerweise macht er das gut."

DFB-Frauen bleiben auf Rang zwei

Die Olympiasiegerinnen der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft schließen das Jahr 2016 als zweitbeste Mannschaft der Welt ab. Vor dem Team von Bundestrainerin Steffi Jones liegt in der Rangliste des Weltverbands FIFA nur die Auswahl der USA. Dritter ist Frankreich vor Kanada und England. Die nächste Weltrangliste wird am 24. März 2017 veröffentlicht.

ManUnited erwägt Wiedereinführung von Stehplätzen

Der englische Rekordmeister Manchester United plant offenbar eine Wiedereinführung von Stehplätzen in seinem "Theater der Träume" Old Trafford. Einem Bericht der BBC zufolge hat der Club von Weltmeister Bastian Schweinsteiger unter seinen Fans eine Umfrage zu diesem Thema gestartet.

Stehplätze in Fußball-Stadien wurden auf der Insel als Reaktion auf die Hillsborough-Katastrophe 1989 abgeschafft. Zuletzt wurde der Ruf der Fans aber wieder lauter, die reinen Sitzplatzstadien nach deutschem Vorbild zu verändern. Vorreiter ist der schottische Dauermeister Celtic Glasgow, der das "Safe Standing" (sicheres Stehen) in seinem Celtic Park mit großem Erfolg praktiziert.

ManUnited hat laut BBC seine Jahreskarteninhaber in einem 20 Punkte umfassenden Fragenkatalog gebeten, ihre Sicht zum Thema zu äußern.

Grindel nimmt WM-Organisatoren in die Pflicht

Reinhard Grindel hat die Organisatoren der Fußball-WM 2018 in Russland erneut in die Pflicht genommen. "Es müssen die richtigen Rahmenbedingungen herrschen", sagte der Präsident des DFB im Interview mit der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten: "Wir brauchen einen entschiedenen Kampf gegen Doping und Hooliganismus. Und es müssen die allgemeinen Prinzipien der Grundfreiheit gelten, dazu gehören zum Beispiel das Demonstrationsrecht oder der Schutz von Minderheiten."

Grindel kündigte an, sich für die Einhaltung dieser Rechte einsetzen zu wollen. "Wir werden als DFB dem russischen Organisationskomitee sehr deutlich machen, dass zu einer WM ein entsprechender Rahmen gehört", sagte der 55-Jährige.

Grindel machte zudem erneut deutlich, dass er eine Aufstockung der WM auf 40 oder sogar 48 Mannschaften nicht grundsätzlich ablehne. "Ich darf nicht in eine geistige Verweigerungshaltung eintreten, sollte es eine klare Mehrheit für eine Erweiterung in der Fifa geben. Dann müsste ich meinen Beitrag leisten, das Beste für unsere Vereine, Mannschaften und Spieler einzufordern", sagte Grindel, der allerdings hofft, dass über eine Aufstockung nicht bereits auf der Sitzung des Fifa-Councils am 9./10. Januar in Zürich entschieden wird: "Ich würde mir wünschen, dass man mit Beschlüssen wartet, um in der Uefa zu einer einheitlichen Position zu kommen."