Leipzig. Arena des Bundesliga-Aufsteigers soll für 57.000 Fans ausgebaut werden

Am Tag nach der bitteren 0:3-Lehrstunde beim FC Bayern trösteten die Verantwortlichen von RB Leipzig ihre Fans mit einem besonderen Bekenntnis. Der Bundesliga-Aufsteiger will die Red Bull Arena kaufen und ausbauen, Pläne für ein neues Stadion sind vom Tisch. „Die Entscheidung ist ein klares Signal für unsere Fans, den Standort sowie die Stadt Leipzig“, sagte der RB-Vorstandsvorsitzende Oliver Mintzlaff.

Am Abend zuvor hatten sich die Vereinschefs und Stadionbetreiber Michael Kölmel auf die Übernahme des ehemaligen Zentralstadions geeinigt. Am Donnerstagmorgen wurde die Absichtserklärung unterschrieben. Natürlich sei auch Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz miteingebunden gewesen. „Er freut sich“, meinte Mintzlaff.

Allerdings muss die Stadt dem Verkauf noch zustimmen. Mintzlaff rechnet mit einer Entscheidung bis Februar kommenden Jahres und machte deutlich, was er und Red Bull erwarten: „Nun liegt es an der Stadt, dem Verkauf zuzustimmen und unsere Bauvoranfrage positiv zu bescheiden.“

Mit den Umbaumaßnahmen wird aller Voraussicht nach frühestens 2018 begonnen werden können. Ziel ist es unter anderem, die Zuschauerkapazität zu erhöhen. Bisher passen 42.558 Besucher in das ehemalige WM-Stadion, 57.000 sollen es nach der geplanten Erweiterung sein. Vor allem der im Vergleich zu anderen Clubs eher kleine Hos­pitality-Bereich soll ausgebaut werden. Über den Kaufpreis wollten sich weder Mintzlaff noch Kölmel konkret äußern. Kölmel meinte allerdings: „Es wäre, glaube ich, blöd, wenn man aus diesem Projekt ohne Gewinn rausgehen würde.“ Von Mintzlaff hieß es schmunzelnd, „So oft und wie immer“ könne man keine Aussagen treffen. Kölmel wie auch RB seien aber zufrieden.

Seit Sommer 2010 trägt das Stadion den Namen des Hauptsponsors. Es war für die WM 2006 für rund 116 Millionen Euro umgebaut worden. In den vergangenen Wochen und Monaten hatte es immer wieder Spekulationen gegeben, RB könne in ein neues Stadion umziehen. Geprüft wurden Standorte an der Messe und am Flughafen Leipzig/Halle. Schon zu Beginn dieser Woche hatten allerdings die Aussagen von Sportdirektor Ralf Rangnick deutlich darauf hingedeutet, dass der Sensationsaufsteiger an der aktuellen, rund 20 Minuten zu Fuß vom Leipziger Hauptbahnhof entfernt liegenden Spielstätte festhalten würde.

Ein neues Stadion sei nicht unbedingt das, „was wir uns alle wünschen“, hatte Rangnick betont. Auch die Tat­sache, dass gegenüber der Arena der Nachwuchs der Leipziger im Trainingszentrum ausgebildet wird, gefällt Rangnick. So hätten die Nachwuchsspieler ihr Ziel immer vor Augen.