Hamburg.

Heribert Bruchhagen hielt sich zurück. „Wenn ein Transfer nicht perfekt ist, macht es keinen Sinn, sich darüber zu äußern, weil es die Situation des aufnehmenden Vereins verschlechtert“, sagte der neue HSV-Chef am Donnerstag, angesprochen auf einen möglichen Transfer des Kölner Innenverteidigers Mergim Mavraj zum HSV. Wie das Abendblatt erfuhr, stehen die Chancen der Hamburger auf eine Verpflichtung des 30 Jahre alten Nationalspielers gut. Sehr gut sogar. Läuft alles glatt, könnte Mavraj, über dessen möglichen Wechsel zum HSV die „Bild“ am Mittwoch zuerst berichtet hatte, bereits an diesem Freitag in Hamburg einen Vertrag bis 2019 unterschreiben.

Noch am Mittwochabend hatte Mavraj dazu beigetragen, dass sich der
1. FC Köln im Rheinderby gegen Bayer Leverkusen beim 1:1 einen Punkt erkämpfte. Es war das 16. Saisonspiel für Mavraj, der dabei noch keine Minute verpasst hat. Doch nun könnte für den 29-maligen Nationalspieler ein neues Kapitel beim HSV beginnen. „Er hat jetzt eine Anfrage auf dem Tisch, über die ich mich für ihn wahnsinnig freue, denn noch vor einem Jahr hat kein Mensch nach ihm geschrien“, sagte Kölns Trainer Peter Stöger über seinen Verteidiger, mit dem er seit 2014 zusammenarbeitet.

Ein Jahr später litt Mavraj an einem Knorpelschaden und fiel ein halbes Jahr aus. Seit Januar spielt er das wohl beste Jahr seiner Karriere. „Er hat eine unglaubliche Entwicklung genommen und ist ein Fixposten geworden“, sagte Stöger. Eine Entwicklung, die Begehrlichkeiten geweckt hat. Mit den Kölnern konnte sich Mavraj bislang nicht über einen neuen Vertrag ab Sommer einigen. Nun soll er in Hamburg zu einem neuen Fixpunkt werden. Der HSV müsste wohl rund zwei Millionen Euro bezahlen.

Mavraj wäre der erste von mindestens drei Neuzugängen, die der Club im Winter verpflichten will. „Wenn ein Transfer perfekt ist, wird der HSV ihn vermelden“, sagte Heribert Bruchhagen. Gut möglich, dass dieser Fall schon an diesem Freitag eintritt.