Kiel.

Die „Zebras“ bezwungen, Revanche genommen und am Rekordmeister vorbeigezogen: Die Rhein-Neckar Löwen haben einen wichtigen Schritt zur erfolgreichen Titelverteidigung in der Handball-Bundesliga getan. Die Mannheimer setzten sich beim THW Kiel mit 29:26 (16:14) durch und fügten den Gastgebern die erste Heimniederlage in dieser Saison zu. Vor 10.285 Zuschauern in der ausverkauften Sparkassenarena konnten die „Löwen“ damit eine schwere sportliche Scharte auswetzen. Vor fast einem Jahr waren sie an gleicher Stelle mit einer 20:31-Niederlage förmlich deklassiert worden. Nun zogen sie in der Tabelle am THW vorbei. Tabellenführer bleibt jedoch die SG Flensburg-Handewitt, die die Hinrunde mit einem ungefährdeten 35:24-Sieg bei Aufsteiger Coburg beendete.

„Letztes Jahr haben wir hier auf die Mütze bekommen, diesmal gewonnen – ich hoffe, es gibt dafür ein paar mehr Geschenke zu Weihnachten“, sagte „Löwen“-Spielmacher Andy Schmid. Patrick Wiencek und Domagoj Duvnjak (jeweils 7) waren die besten Kieler Werfer, für die Mannheimer traf Kim Ekdahl du Rietz (6) am häufigsten.

Schon die ersten 30 Minuten waren knapp an die Gäste gegangen. Die Mannschaft von Trainer Nicolaj Jacobsen gestattete dem langjährigen Rivalen jedoch keine einzige Führung. Hauptanteil daran hatte die starke Abwehr um Torhüter Andreas Palicka. Der frühere Kieler brachte deutlich mehr Hände an die Würfe seiner Ex-Kollegen als Niklas Landin aufseiten des THW. Coach Alfred Gislason reagierte darauf nach 20 Minuten und ersetzte den Dänen durch Europameister Andreas Wolff. Nach dem Seitenwechsel blieb es zunächst weiter eng. In einer dann hektischen Schlussphase ließen die Kieler jedoch immer wieder gute Möglichkeiten liegen. Acht Minuten vor dem Schlusspfiff lagen die Gäste erstmals mit fünf Treffern in Front (28:23). (sid)