Berlin. Clubs erhöhen Kontrollen – Hauptstadtclub Hertha begrüßt Durchführung des Spieltags

Die Sportwelt hat mit Anteilnahme, Fassungslosigkeit und Besorgnis auf den Anschlag von Berlin reagiert. Zum Gedenken an die Opfer ordnete die Deutsche Fußball Liga bei den Bundesligaspielen am Dienstag (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht beendet) und Mittwoch eine Schweigeminute und Trauerflor an. „Damit möchten wir ein Zeichen der Verbundenheit mit den Betroffenen, aber auch mit den Bürgerinnen und Bürgern unserer Hauptstadt setzen“, sagte Liga-Präsident Reinhard Rauball. „Wir alle sind erschüttert von dem, was sich auf dem Weihnachtsmarkt ereignet hat.“

Nach dem Anschlag müssen sich die Bundesliga-Clubs und ihre Fans auf zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen einstellen. „Die Vereine sind sensibilisiert und treffen in enger Abstimmung mit den lokalen Netzwerkpartnern und der Polizei möglicherweise erforderliche Zusatzmaßnahmen“, sagte Hendrik Große Lefert, der Sicherheitsbeauftragte des Deutschen Fußball-Bundes. Dies könnten intensivere Kontrollen oder verstärkte Ordner- und Polizeipräsenz sein.

Hertha setzt rund ums Stadion mehr Sicherheitskräfte ein

Der Hauptstadtverein Hertha BSC kündigte an, die Sicherheitsmaßnahmen für sein Heimspiel gegen Darmstadt zu erhöhen. Es werde angesichts des Anschlags eine außerordentliche Sicherheitskonferenz vor der Begegnung geben. Mehr Sicherheitskräfte würden eingesetzt. Die Besucher der Partie müssten sich auf längere Wartezeiten an den Einlasskontrollen einstellen.

Hertha begrüßte die Entscheidung der DFL, den 16. Spieltag auszutragen. Damit würde der Fußball klar demons­trieren, „dass wir nicht gewillt sind, vor den Terrorangriffen in die Knie zu gehen“, sagte Manager Michael Preetz.

„Auch wenn es letztlich keine hundertprozentige Sicherheit für Veranstaltungen jeglicher Art geben kann, so zählen die deutschen Stadien doch zu den sichersten der Welt“, betonte Große Lefert. Die Konzepte und Maßnahmen rund um die Fußballspiele würden seit den Geschehnissen 2015 kontinuierlich überprüft und in Abstimmung mit Polizei und Behörden bei Bedarf angepasst.

Von den Terroranschlägen am 13. November 2015 in Paris war auch das Länderspiel zwischen Frankreich und Deutschland betroffen. Wenige Tage danach war in Hannover die Begegnung der DFB-Auswahl gegen die Niederlande wegen einer Bombendrohung abgesagt worden. Deshalb zeigte sich das DFB-Team besonders betroffen. „Unfassbar. Unsere Gedanken sind bei den Opfern, Verletzten und ihren Angehörigen“, hieß es in einer Twitter-Mitteilung. Letztlich müsse man sich im Klaren sein, dass Veranstaltungen jeglicher Art in einer freien Gesellschaft „nicht vollständig militärisch abgeschottet“ werden könnten, sagte Große Lefert.