Hamburg.

Gerade einmal eine Handvoll Zuschauer hat es sich am Montag nicht nehmen lassen, beim Abschlusstraining des HSV über den Zaun zu luschern. Viel zu sehen bekamen die Kiebitze allerdings nicht. Trainer Markus Gisdol verzichtete vor dem letzten Spiel des Jahres an diesem Dienstagabend (20 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) auf ein Abschlussspiel. Offen scheint vor der Partie aber ohnehin nur, auf wen Gisdol nach der Rückkehr des gelbgesperrten Johan Djourou in der Innenverteidigung setzt. Tendenz: Djourou und Gideon Jung dürfen beginnen, Emir Spahic muss auf die Bank.

Mit sehr viel größeren Fragezeichen im Gepäck hat Schalke 04 die Reise nach Hamburg angetreten. Das Team von Markus Weinzierl muss neben den Innenverteidigern Naldo (gesperrt) und Nastasic (Adduktorenprobleme) auf die gesamte Offensivabteilung verzichten. Neben di Santo (Zerrung), Embolo (Sprunggelenk- und Wadenbeinbruch), und Huntelaar (Außenbandanriss im Knie) droht auch noch Nachwuchsstürmer Reese (Prellung) auszufallen. Sein Einsatz bleibt ungewiss.

Gewissheit haben Interessierte seit gestern Nachmittag dagegen über die – noch immer angespannte – finanzielle Lage beim HSV. Nach dem vorläufigen Bilanzbericht veröffentlichte der Club am späten Nachmittag den detaillierten Jahresabschluss für die Saison 2015/16. Und wie zuvor schon bekannt, darf sich der HSV diesmal über ein moderates Minus von 163.138,56 Euro freuen, das allerdings nur durch ein außerordentliches Ergebnis von 14,5 Millionen Euro (stille Reserven) zustande gekommen ist. Die Kosten für den Personalaufwand blieben unverändert bei mehr als 62 Millionen Euro. Auch deshalb gibt es für Finanzvorstand Frank Wettstein überhaupt keinen Grund zum Aufatmen. Ganz im Gegenteil: Für die laufende Saison, in der Transferdarlehen von 38 Millionen Euro aufgenommen wurden, kalkuliert der Club erneut mit einem Minus von elf Millionen Euro, sofern der HSV Platz zehn (und 44 Punkte) erreicht.