Irgendwann im Laufe des Wochenendes muss Dietmar Beiersdorfer der Kragen geplatzt sein: Es reden ja mehr als genug Menschen, schimpfte der Noch-Clubchef. Bei Sport1, am Sonntag. Oder bei Sky, am Sonnabend. So ganz genau weiß man es nicht mehr, denn Beiersdorfer läuft derzeit auf allen Kanälen.

Tatsächlich ist der einst eher pressescheue HSV-Chef nach seiner Entlassung am vorvergangenen Sonntag in die mediale Offensive gegangen. So ließ sich Beiersdorfer am Tag danach vom Abendblatt-Blog Matz ab interviewen. Und von NDR 90,3. Er sprach mit der „Morgenpost“. Und auch mit der „Bild“. Sogar exklusiv. Das alles: Kein Problem – solange man sich anschließend nicht darüber beschwert, dass in dieser Woche viel zu viele Leute quatschen würden.

Das Wort „quatschen“ kommt von Quatsch. Und ziemlich großer Quatsch ist die Hoffnung von Beiersdorfers Nachfolger Heribert Bruchhagen, dass der momentan omnipräsente Beiersdorfer rund um die letzten beiden Spieltage zur Beruhigung beim HSV beiträgt. Denn um Fußball geht es beim Dino der Liga schon lange nicht mehr. Das sollten auch die Verantwortlichen des HSV, wer auch immer das gerade sein mag, registriert haben. Es gibt nur eine Frage: Bleibt er? Die Antwort ist eigentlich simpel und hat zwei oder vier Buchstaben. Nur dieses schlichte Ja oder Nein bleibt Beiersdorfer auf seinem Medienmarathon leider schuldig.