Hamburg. Toptalent Emily Kerner trifft in der Schlussminute per Strafecke zum 6:5-Erfolg der Damen

Der Club an der Alster ist der Gewinner des Derbysonnabends beim Uhlenhorster HC in der Hallenhockey-Bundesliga. Während die UHC-Damen die 5:6 (2:4)-Niederlage verschmerzen können und trotz der ersten Pleite im fünften Saisonspiel mit zwölf Punkten Tabellenführer bleiben, drohen die Herren der „Uhlen“ nach dem 2:5 (0:3) das Viertelfinale um die deutsche Hallenmeisterschaft zu verpassen. Die Auswahl von Cheftrainer Kais al Saadi hat mit sechs Punkten nach vier Spielen nun schon sechs Zähler Rückstand auf Alster und den Harvestehuder THC, der Hannover 78 mit 14:6 (7:3) bezwang.

Allerdings war die neu formierte und stark verjüngte UHC-Auswahl als Außenseiter in die Saison gegangen, so dass al Saadi von der Entwicklung des Teams nicht negativ überrascht ist. Zudem musste er mit Phil Schmid (bei der Junioren-WM in Indien) und Kapitän Jan-Philipp Rabente (Fieber) zwei seiner besten Hallenspieler ersetzen, Angreifer Peter Kohl fiel während der Partie wegen eines Infekts zusätzlich aus. „Deshalb finde ich, dass wir mit einer reinen aus der UHC-Jugend hochgezogenen Truppe heute super gegengehalten haben“, sagte der Coach, der sich über Tore von Julius Schmid und Carl Alt freuen konnte. Für Alster trafen neben Patrick Schmidt und Jonathan Fröschle auch die ehemaligen UHC-Akteure Dieter Linnekogel (2) und Niklas Bruns.

Matchwinner für Alsters Damen war Toptalent Emily Kerner. Die 17-Jährige, Tochter von Ex-Nationalspielerin Britta Becker und TV-Moderator Johannes B. Kerner, verwandelte in der Schlussminute eine Strafecke zum Sieg, nachdem sie in der ersten Halbzeit schon per Ecke getroffen hatte. Weitere Torschützen für die Mannschaft von Chefcoach Jens George waren Christina Schütze, Nele Aring und Rebecca Landshut (2), für den von Claas Henkel trainierten UHC waren Lisa Altenburg, Marie Mävers (je 2) und Katharina Otte erfolgreich. Henkel beklagte, dass sein Team „für ein Bundesliga-Spitzenspiel deutlich zu viele Fußecken zugelassen“ habe. George bekannte ehrlich, „dass ein Remis sicherlich gerecht gewesen wäre, wir aber etwas mehr Siegeswille hatten.“ Nachdem der HTHC, der am Freitagabend beim 4:4 bei Alster einen Sieg verschenkt hatte, Hannover 78 mit 7:0 schlug, ist der Dreikampf an der Spitze bei den Damen so spannend wie erwartet.