Hamburg.

Hamburgs Vereine und Verbände kämpfen um die Rückkehr von Sportspaß in die Sportfamilie. Der Club mit seinen 72.000 Mitgliedern war am 9. Dezember aus dem Hamburger Sportbund (HSB) ausgetreten, Ende September bereits aus dem Verband für Turnen und Freizeit (VTF). Beiden Organisationen entgehen dadurch für das nächste Jahr Mitgliedsbeiträge von zusammen rund 490.000 Euro. Beim VTF drohen deshalb betriebsbedingte Kündigungen.

Die TSG Bergedorf hat jetzt – nach Rücksprache mit den anderen 25 Topsportvereinen der Stadt – für die außerordentliche HSB-Mitgliederversammlung (Montag, 18 Uhr, Haus des Sports am Schlump) einen Dringlichkeitsantrag gestellt. Sportspaß sollen für 2017 einmalig 100.000 Euro Beiträge erlassen werden. Über die künftige Beitragsordnung soll später die nächste ordentliche Versammlung des HSB im November 2017 entscheiden. Zwei Drittel der anwesenden Vereine und Verbände müssen dem Antrag zustimmen. Ob das HSB-Präsidium danach verpflichtet wäre, diesen umzusetzen, ist juristisch strittig.

Hauptthema der außerordentlichen Versammlung war ursprünglich der angestrebte Verkauf der HSB-Sportschule Sachsenwald in Wentorf. Das HSB-Präsidium will sich ein Mandat für Verkaufsverhandlungen mit Investoren holen. Nun geht es vornehmlich um Sportspaß. „Der Austritt von Sportspaß kostet HSB und VTF nicht nur Geld, er schwächt den Hamburger Sport in seiner Stellung gegenüber der Politik und der Verwaltung“, sagt Boris Schmidt, Vorsitzender der TSG Bergedorf und Sprecher der Topsportvereine. Sportspaß war ausgetreten, weil der Verein im Gegensatz zu anderen Clubs über Jahre hinweg kaum Zuschüsse vom HSB erhielt. Ein Vermittlungsgespräch bei Sportsenator Andy Grote am 24. November, Vorschlag: ein weiteres Jahr HSB-Mitgliedschaft auf Probe, schien erfolgreich, bis Sportspaß sich doch zur Kündigung entschloss. Begründung: Die verabredeten Zusagen des HSB seien unverbindlich geblieben. (rg)