Hamburg. Ex-Nationalspielerin feiert nach langer Babypause Comeback beim Club an der Alster

Wie Cléo Pauline es findet, dass ihre Mama jetzt wieder regelmäßig zum Sport geht, ist schwierig zu ergründen. Die Kleine ist acht Monate alt und entsprechend naturgemäß auf die Mutter fixiert. Aber weil Christina Schütze nach fast zwei Jahren Hockeypause den Drang nach mehr körperlicher Betätigung verspürte, hat sie die Betreuung ihrer Tochter organisiert und ist Anfang November mit ihrem alten Team, dem Club an der Alster, in die Vorbereitung auf die Hallenbundesligasaison eingestiegen. „Natürlich taten mir anfangs alle Muskeln weh, aber es wurde von Mal zu Mal besser, und vor allem habe ich gespürt, dass es mir wieder richtigen Spaß macht, Hockey zu spielen“, sagt sie.

Physische Folgen hatte die Schwangerschaft keine hinterlassen. „Ich hatte das Glück, dass es mir währenddessen durchgehend blendend ging“, sagt die 33-Jährige. Weil sie jedoch während ihres einjährigen Auslandsjahres in Paris und der gesamten Phase des Mutterwerdens keinen Sport trieb, hatte sie vor allem im athletischen Bereich enormen Nachholbedarf. „Mittlerweile bin ich wieder einigermaßen fit“, sagt sie.

Ihr Comeback hat die Ex-Nationalspielerin auf die Dauer der Hallenserie befristet. Hallenhockey habe sie immer schon besonders geliebt. „Dazu kommt, dass ich die vielen Reisen in der Feldbundesliga und auch den Trainingsaufwand dafür nicht mehr stemmen könnte“, sagt die Juristin, die im Frühjahr 2017 auch ins Berufsleben zurückkehren will. Wichtigster Faktor für das Comeback war jedoch, dass sie das Gefühl gewonnen hat, der Mannschaft von Cheftrainer Jens George noch etwas geben zu können. „Wenn ich nur noch hinterherlaufen würde, dann hätte die Rückkehr keinen Sinn gemacht“, sagt sie.

Drei Tore beim 9:2-Auftaktsieg bei Eintracht Braunschweig am vergangenen Wochenende unterstrichen jedoch, dass die Eckenspezialistin gebraucht wird, um im traditionell engen Dreikampf zwischen Alster, dem Harvestehuder THC und dem Uhlenhorster HC die Qualifikation fürs Viertelfinale zu erreichen. Die beiden Lokalderbys am Freitagabend gegen den HTHC (4:4) und am Sonnabend (14 Uhr, Wesselblek) beim UHC könnten darüber schon ersten Aufschluss geben.

Weil Tina Schütze aber Optimistin ist, hat sie sich die Zeit bis zum 4./5. Februar, wenn in Mülheim an der Ruhr die Endrunde um die Hallenmeisterschaft ausgetragen wird, frei gehalten. Wenn am Ende der Titel herausspringt, wird Cléo Pauline das sicherlich irgendwann richtig cool finden.