Hamburg.

Als Kira Walkenhorst den Film „Ludwig/Walkenhorst – Der Weg zu Gold“ ein zweites Mal gesehen hatte, musste sie dann doch ein freundliches Wort mit Regisseur Guido Weihermüller sprechen, der die Beachvolleyball-Olympiasiegerinnen von Rio zwei Jahre lang begleitet hatte. „Die wichtigste Szene fehlt weiter“, klagte Walkenhorst, und Weihermüller musste eingestehen, dass er die Bedeutung der angemahnten Sequenz unterschätzt hatte.

Darum geht es: Jürgen Wagner, der Cheftrainer des HSV-Duos, hatte Walkenhorst vor laufender Kamera für Mitte Februar fünf trainingsfreie Tage während des Karnevals versprochen. Dieses Dokument fehlt nun im Film, und die gebürtige Essenerin fürchtet, dass sich Wagner, wie dieses Jahr, auch 2017 nicht mehr so genau an seine Zusage erinnert. Damals hatte er das Trainingslager über den Rosenmontag hinaus verlängert. Ein bisschen Spaß muss neben Training und Wettkampf sein, genau das scheint das Rezept zu sein, mit dem Laura Ludwig (30) und Kira Walkenhorst (26) die besten Beachvolleyballerinnen der Welt wurden. Kein Team hat wohl härter an Fitness, Technik und Taktik gearbeitet als die Weltranglistenersten, Olympiasiegerinnen, deutschen und Europameisterinnen. Dabei sah es 14 Monate vor dem Triumph in Rio ganz und gar nicht nach Jubel, Trubel, Heiterkeit aus.

Noch im Juni 2015 hockten sie in Rotterdam deprimiert neben dem Centre-Court, analysierten mit bitterernsten Mienen den enttäuschenden 17. Platz bei der WM. Ludwig erkannte, dass sie nach Walkenhorsts zehnmonatiger Auszeit zu viel Verantwortung übernehmen wollte, worunter sie und das Zusammenspiel litten. Dieser offene Umgang mit eigenen Stärken und Schwächen zeichnet das Team bis heute aus. Nach Rotterdam begann ihr Siegeszug über die Strände der Welt. Und der dürfte, geschieht nichts Unerwartetes, 2017 weitergehen.