Hamburg. Die Verletzungen der beiden Profis des FC St. Pauli stellen sich als hartnäckig heraus. Picault wieder fit

Ewald Lienen konnte zumindest eine positive Nachricht aus dem Lazarett des FC St. Pauli vermelden. Fabrice-Jean „Fafa“ Picault konnte nach überstandenen muskulären Problemen wieder am Mannschaftstraining teilnehmen. „Wir wollten sehen, wie er sich präsentiert. Ich denke, es wird für Heidenheim reichen“, sagt der 62-Jährige, der mit seiner Mannschaft am Sonnabend (13 Uhr) beim 1. FC Heidenheim antreten muss.

Weniger gut klang das, was der Übungsleiter über den Genesungsprozess von Abwehrspieler Philipp Ziereis verkündete. Den 23-Jährigen beschäftigt seit knapp vier Wochen ein Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkel. Im Trainingszentrum an der Kollaustraße sieht man den Innenverteidiger kaum, die meiste Zeit verbringt er in der Reha in der Endo-Klinik. „Er kann uns im Moment nicht helfen. Es ist keine Geschichte, die man überstürzen darf. Ich weiß es nicht, ob er vor Weihnachten noch einmal dabei ist. Selbst wenn er irgendwann nächste Woche wieder mit dem Team trainieren kann, wie lange braucht er dann, um wieder ins Laufen zu kommen?“, fragt Lienen und ergänzt: „Er müsste dann besser sein als die Spieler, die im Flow sind.“

Ein weiteres Sorgenkind beim Kiezclub ist und bleibt Jeremy Dudziak. Der Mittelfeldallrounder pendelt seit dem ersten Spieltag zwischen Trainingsplatz und Physio-Raum. Mal waren es Infekte, mal immer wiederkehrende Muskelverletzungen, die den U-21-Nationalspieler plagten. Auch beim 21-Jährigen sieht es nicht so aus, als ob er in den vier verbleibenden Zweitligaspielen noch einmal zum Einsatz kommen könnte. Momentan befindet sich Dudziak mal wieder im Aufbautraining. „Jeremy hat bisher nicht sehr viel zur laufenden Saison beitragen können, wenn man sieht, wie viele Trainingseinheiten er verpasst hat und wie wenig er gespielt hat“, sagt Lienen. In sechs von 13 Partien stand Dudziak verletzungsbedingt nicht im Kader.

Es zieht sich seit der Saisonvorbereitung im Sommer wie ein roter Faden durch die Spielzeit, dass nicht einmal annähernd der komplette Kader zur Verfügung steht. Neben Verletzungen, die durch Zweikämpfe entstanden sind, gab es gerade im muskulären Bereich eine Häufung von Blessuren. „Das ist das Problem, wenn man die Vorbereitung nicht voll absolvieren kann und mit Defiziten in die Saison startet. Das ist wie ein Teufelskreis“, sagt Lienen. „Wenn man 90 Minuten spielt, obwohl man noch nicht topfit ist, dann kann es zu Verhärtungen in der Muskulatur kommen“, sagt Lienen, dem man anmerkt, wie sehr ihn das Thema nervt.

Mit dem Schicksal hadern will der St.-Pauli-Trainer nicht, wohlwissend, dass auch andere Teams mit Verletzungsproblemen zu kämpfen haben. „Da kann man sich auf den Kopf stellen und mit den Beinen wackeln. Da müssen wir durch. Nun müssen es diejenigen richten, die uns zur Verfügung stehen“, so Lienen,