Barsinghausen.

Als die HSV-Profis am Mittwoch um 11.30 Uhr im Sporthotel Fuchsbachtal eintrafen, wurde zeitgleich auf der Homepage des Clubs ein ungewöhnlicher Brief veröffentlicht. Der Mannschaftsrat des HSV hatte sich zusammengesetzt. Das Ergebnis war ein offener Brief an die Fans. Tenor: Wir brauchen euch. „Wir haben den Saisonstart verhauen. Das wissen wir“, heißt es in dem Schreiben. Vier Tage vor dem Derby gegen Werder Bremen am Sonnabend bittet die Mannschaft, die sich im niedersächsischen Barsinghausen vorbereitet, um die maximale Unterstützung der Anhänger. „Es ist doch klar, dass uns Pfiffe nicht besser machen“, schreibt das Team. Es ist eine Reaktion auf das letzte Heimspiel gegen Dortmund, als die Fans den desolaten Auftritt des HSV mit Häme quittierten.

Dennis Diekmeier, der dem Mannschaftsrat neben Kapitän Gotoku Sakai, René Adler, Emir Spahic, Johan Djourou und Aaron Hunt angehört, erklärte stellvertretend: „Es ist wichtig, dass wir alle zusammenhalten. Wir müssen 90 Minuten alle hinter uns haben“, sagte der Rechtsverteidiger: „Wir wollen das Derby mit aller Macht gewinnen.“

Der Brief ist ein weiterer Baustein des Zusammenhalts, den Trainer Markus Gisdol im dreitägigen Kurztrainingslager in Barsinghausen auf seine Mannschaft übertragen will. Ohne die verletzten HSV-Profis Adler, Spahic, Albin Ekdal und Cléber, dem sogar eine Knieoperation droht, muss der Coach eine neue Hierarchie und endlich eine zentrale Achse in der Mannschaft etablieren. Alle Hoffnung des HSV ruht nun auf dem emotionsgeladenen Bremen-Spiel. „Für mich ist das Derby das geilste Spiel im Jahr“, sagte Diekmeier und appellierte an die Fans: „Wir brauchen Sonnabend einen Hexenkessel.“ (hja)