Hamburg. Der neue HSV-Torhüter wird am Sonnabend sein erstes Derby gegen Bremen erleben

Christian Mathenia ist seit gerade einmal sechs Monaten beim HSV. Der Torhüter, der im Sommer aus Darmstadt kam, hat in dieser Zeit vermutlich mehr Unruhe erlebt als in seiner gesamten Karriere zuvor. Umso mehr Verständnis hat Mathenia für die Maßnahme des dreitägigen Trainingslagers in Barsinghausen. „Es tut gut, ein paar Tage unter uns zu sein“, sagte der 24-Jährige am Dienstag. Während hinter den Kulissen des Clubs weiterhin über die Ablösung von Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer spekuliert wird – laut Sport1 soll sich Aufsichtsratschef Karl Gernandt mit Felix Magath getroffen haben –, muss die Mannschaft irgendwie die nötige Konzentration für das Derby gegen Werder Bremen am Sonnabend (15.30 Uhr) finden.

Für Christian Mathenia wird es das erste Nordderby als HSV-Profi sein. Weil René Adler nach der erfolgreichen Operation am Ellenbogen vermutlich noch mehrere Spiele ausfällt, erhält Ma­thenia weitere Chancen. Nach seinem ersten HSV-Spiel in der Bundesliga, dem 2:2 in Hoffenheim, steht der Ersatzkeeper nun auch gegen Bremen im Tor. „Ich bin schon voll im Derbymodus“, sagte Mathenia am Dienstag mit entsprechender Vorfreude. Der frühere Mainzer liebt Derbys. „Das sind immer besondere Spiele. Die Hütte wird brennen. Wir freuen uns total auf das Spiel“, sagt er.

Neben dem ersten Sieg der Saison geht es für den HSV auch darum, die Fans zurückzugewinnen, die die Mannschaft beim 2:5 vor zwei Wochen gegen Dortmund mit Häme überschüttet hatten. „Wir wollen den Fans für die Leidenszeit etwas zurückgeben“, sagt Ma­thenia. „Es hängen so viele Herzen an dem Verein. Wir wissen, worum es geht.“ Vor rund acht Monaten hatte der HSV es schon einmal geschafft, mit einem leidenschaftlichen Auftritt gegen Bremen die Fans zu versöhnen. Beim 2:1-Sieg war Jaroslav Drobny noch der gefeierte Hamburger.

An diesem Sonnabend steht der Tscheche möglicherweise im Werder-Tor. Nach seinem kleinen Ellbogenbruch ist der 37-Jährige ins Mannschaftstraining der Bremer zurückgekehrt. Im Sommer war Drobny vom HSV zu Werder gewechselt, nachdem er erfahren hatte, dass sich die Hamburger mit Christian Mathenia einen neuen Stellvertreter gesucht hatten.