Hamburg. Der Elfte der 2. Basketball-Bundesliga reagiert auf Adlers Achillessehnen-OP

Die Hamburg Towers dribbeln in ihrer dritten Saison auf der Stelle. Erster sind die Wilhelmsburger Basketballer nur in der Zuschauertabelle der Zweiten Bundesliga, mit im Schnitt 2676 Besuchern, gefolgt von den Rockets aus Thüringen (2286) und Erstliga-Absteiger Mitteldeutscher BC (2060). Es mag ja auch schmeichelhaft sein, dass die Gäste vom Sonnabend (19.30 Uhr), die Chemnitz Niners, die Inselparkhalle auf ihrer Homepage als „Schmuckkästchen der ProA“ adelten.

„Eigentlich müssten die Towers mit diesem Kader deutlich weiter oben stehen“, schickte der Chemnitzer Coach Rodrigo Pastore weitere warme Worte gen Norden. Ja, eigentlich. Denn mit „diesem Kader“, der mit erstligaerfahrenen, hochveranlagten deutschen Spielern gespickt ist und im fitten Zustand das Potenzial zum Aufstieg hat, gingen die Türme (auch der begrenzten Finanzen geschuldet) wie in den ersten zwei Saisons wieder ein Risiko ein: Die Zugänge brachten genauso viel Krankenhaus- wie Erstligaerfahrung mit. Deshalb ist das nunmehr dreijährige Verletzungspech nicht nur pures Pech.

Jüngster hochkarätiger Ausfall: der frühere A2-Nationalspieler Cornelius Adler (27). Am Freitag kam heraus, dass seine Achillessehnenverletzung – entgegen den verharmlosenden Auskünften des Vereins zuvor – doch schwerer ist. Der Flügelspieler, bereits an der linken Achillessehne operiert, muss sich auch am rechten Sprunggelenk nun einer OP unterziehen, er fällt monatelang aus. Sportchef Marvin Willoughby reagierte mit der Verpflichtung des Amerikaners Roderick Camphor. Der Guard stand zuletzt bei KTE-Duna Aszfalt in Ungarn unter Vertrag. Vergangene Saison sammelte er in Leverkusen bereits ProA-Erfahrung (im Durchschnitt 15,5 Punkte/4,1 Assists).

Camphor (24) könnte eine richtige und wichtige Personalie für die Towers werden, die als Tabellenelfter (vier Siege/sechs Niederlagen) nach zehn Spieltagen schlechter dastehen als in den zwei Vorsaisons. Flexibel einsetzbar, könnte er auch für Spielmacher-Ein-Mann-Show Anthony Canty die dringend benötigte Entlastung sein. Mario Blessing, auch hochveranlagt, ist weiter angeschlagen an der Schulter. Ob Camphor gegen Chemnitz schon zum Einsatz kommt, entscheidet sich kurzfristig. Die Partie wird im Livestream bei Sportdeutschland.tv gezeigt.