Hamburg. Der ehemalige Kiezstürmer trifft am Sonntag mit Düsseldorf auf seinen Ex-Club

Keine Sekunde muss Rouwen Hennings überlegen, um einen der emotionalsten Momente seiner Karriere zu benennen. „Der Aufstieg mit St. Pauli in die Erste Liga zählt natürlich dazu. Beim vorletzten Saisonspiel haben wir gegen Greuther Fürth alles klargemacht“, erinnert sich der 29-Jährige. „Darauf habe ich mein ganzes Leben lang hingearbeitet.“

Der einjährige Abstecher ins Oberhaus liegt mittlerweile sechs Jahre zurück. 16 Erstligaspiele absolvierte Hennings für St. Pauli. „Das ist etwas, was ich niemals vergessen werde“, betont der gebürtige Oldesloer, der am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) als Stürmer von Fortuna Düsseldorf ans Millerntor zurückkehrt.

„Ich freue mich sehr, nach Hamburg zu kommen. Der Großtteil meiner Familie und viele Freunde wohnen noch hier. Sie werden im Stadion dabei sein“, sagt Hennings, der von 2008 bis 2012 in 77 Pflichtspielen zwölf Tore für St. Pauli schoss. Auf alte Verbundenheit braucht der Tabellenletzte der Zweiten Liga jedoch nicht zu hoffen. „Wir wollen drei Punkte mitnehmen. St. Pauli muss seine Situation in anderen Spielen geradebiegen“, sagt Hennings.

Der Angreifer ist nicht gerade einer, der mit seinen ehemaligen Vereinen zimperlich umgeht: In der Saison 2014/15 erzielte er im Trikot des Karlsruher SC gleich drei Tore gegen die damals schon abstiegsgefährdeten Braun-Weißen. Am schlimmsten hätte es beinahe den HSV in seiner jüngsten Relegationssaison getroffen, als Hennings mit seinem Treffer zum 1:0 im Hinspiel (1:1) in Hamburg den Bundesliga-Dino fast in die Zweitklassigkeit geschossen hätte.

„Ich weiß gar nicht, warum ich so gerne gegen Ex-Vereine treffe“, sagt Hennings, der vor seiner Zeit bei St. Pauli sieben Jahre beim Stadtrivalen spielte. „Ich bringe viel positive Energie mit zu diesen Spielen, weil ich mich freue, dorthin zurückzukommen, wo ich eine schöne Zeit verbracht habe.“

Aktuell ist der Angreifer bis zum Saisonende an die Fortuna ausgeliehen und steht noch bis 2018 beim englischen Premier-League-Aufsteiger FC Burnley unter Vertrag. Mit fünf Toren in zehn Spielen ist Hennings Toptorschütze beim Tabellensiebten Düsseldorf, der nur drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz hat – und damit deutlich komfortabler dasteht als St. Pauli. „Die Mannschaft ist stark genug, um den Klassenerhalt zu schaffen“, glaubt Hennings dennoch. Alte Verbundenheit vergisst man eben doch nicht.

Die Ansetzungen des 13. Zweitliga-Spieltages: Fr, 18.30 Uhr: Nürnberg – Würzburg, Bochum – Braunschweig, Bielefeld – Heidenheim; Sa, 13 Uhr: Hannover – Aue, Karlsruhe – Sandhausen; So, 13.30 Uhr: St. Pauli– Düsseldorf, Union – Stuttgart, Dresden – Fürth; Mo, 20.15 Uhr: München – Kaiserslautern.