Doha.

Thomas Bach, deutscher Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), hat die Sommerspiele in Rio de Janeiro als erfolgreich bewertet und die negative Berichterstattung in den Medien mit einem Vergleich zur US-Wahl als nicht stellvertretend abgetan. So sei der Sieg von Donald Trump ein Fallbeispiel für die Unterschiede zwischen „veröffentlichter Meinung und öffentlicher Meinung“ sowie zwischen „Wahrnehmung und Realität“ gewesen, sagte Bach in seiner Rede auf der Generalversammlung der Vereinigung Nationaler Olympischer Komitees (ANOC) am Dienstag in Doha.

Bach sprach dabei die vielen Negativschlagzeilen vor den Spielen zu Sicherheit, Wasserqualität, Zika-Virus oder Staatsdoping in Russland an. Vielmehr sei der Erfolg der Spiele angesichts der Rezession und der politischen Schwierigkeiten in Brasilien „ein Wunder“ gewesen. Zudem ist Bach nach wie vor von der Richtigkeit der IOC-Entscheidung überzeugt, keinen Komplettbann für russische Athleten ausgesprochen zu haben. Er habe seitdem viele Staatschefs und Regierungsvertreter getroffen und viel Zustimmung erhalten.

Nette Worte hatte der 62-Jährige auch für die Gastgeber übrig, indem er Katar Hoffnungen auf die Ausrichtung der Olympischen Spiele machte. Das Land hatte sich bereits für die Sommerspiele 2016 und 2020 beworben, war aber bereits in der Vorauswahl gescheitert. Für Aufsehen sorgte angesichts des Lobs die Nachricht von der Suspendierung des Antidoping-Labors in Doha durch die Welt-Antidoping-Agentur für zunächst vier Monate.