Ingolstadt.

Trainer-Nobody Maik Walpurgis (43) soll den FC Ingolstadt 04 vor dem Absturz in die Zweitklassigkeit bewahren. Der nach zehn Spielen noch sieglose Tabellenvorletzte überraschte mit der Berufung des zuletzt arbeitslosen Bundesliga-Neulings zum Cheftrainer und verzichtete auf die reflexhafte Verpflichtung eines der üblichen Verdächtigen aus der Branche. Der Nachfolger von Kurzzeitcoach Markus Kau­czinski (46) soll mit der heiklen Rettungsmission der Ingolstädter nun etwas Einmaliges schaffen.

„Wenn wir den Richtigen für uns finden, haben wir die Riesenchance, vielleicht Geschichte ganz neu zu schreiben und die erste Mannschaft zu sein, die sich diesen Traum doch erfüllen kann“, sagte Sportdirektor Thomas Linke (46). „Maik hat die Chance, zu einer weiteren Erfolgsgeschichte des FCI entscheidend beizutragen.“ Noch nie konnte sich bisher ein Bundesligist mit einem ähnlich verheerenden Abschneiden aus den ersten zehn Partien vor dem Abstieg retten.

Namhaftere Kandidaten konnten sich im Auswahlprozess der Schanzer nicht durchsetzen oder trauten den Oberbayern schlicht die Rettung nicht zu. Der im August 2015 beim Drittligisten VfL Osnabrück beurlaubte Walpurgis überzeugte indes die Vereinsführung. „Ich brenne für diese Herausforderung und bin überzeugt davon, dass wir es schaffen können, am Ende der Saison den Klassenerhalt zu feiern. Wir werden uns der Aufgabe mit vollem Einsatz, all unserer Leidenschaft und viel Mut stellen“, versicherte er.

Walpurgis erhält bei den Ingolstädtern einen Vertrag bis Sommer 2018. Seinen Vertrauten Ovid Hajou bringt er als Co-Trainer mit. Zudem bleibt Vier-Tages-Interimscoach Michael Henke Walpurgis’ Stab als Assistent erhalten. Sein erstes Training mit dem FCI leitet der neue Hoffnungsträger am heutigen Montagnachmittag. Die Mission Klassenerhalt startet schließlich mit dem ersten Bundesligaspiel nach der Länderspielpause am Sonnabend in Darmstadt. „Unser Weg, den wir nun schon einige Jahre beschreiten, war manchmal steinig, aber wir wurden in der Vergangenheit dafür belohnt“, sagte Geschäftsführer Harald Gärtner. Walpurgis sei ein Trainer „mit viel Ehrgeiz und Vision“.