Hamburg.

Die Wettkämpfe kann Kirsten Krause nur im Livestream im Internet oder bei Sport 1 plus verfolgen. Frauenwettkämpfe gibt es bei der Weltmeisterschaft im Sportholzfällen in Stuttgart am Freitag und Sonnabend nicht, und so kann auch die deutsche Vizemeisterin aus Hamburg sich nicht mit der internationalen Konkurrenz messen. Holz, Säge, Axt und fliegende Späne – das ist noch ganz überwiegend eine Männerwelt. „Es gibt halt noch nicht genug Frauen, die den Sport ernsthaft betreiben“, sagt die Niendorferin.

Bei den Männern ist das anders. Mehr als 100 Athleten aus 23 Nationen kämpfen an diesem Freitag um den Mannschaftstitel und am Tag darauf um die Einzel-WM. Ziel des deutschen Teams ist es, beste europäische Mannschaft zu werden. Die traditionsreichen Holzfällernationen aus Neuseeland, Australien, USA und Kanada werden nur schwer zu schlagen sein. Im Einzel ist der deutsche Starter Dirk Braun (46), ein Forstwirt aus Winterberg, Weltrekordler in zwei Motorsäge-Disziplinen.

Weiterhin gibt es einen Wettkampf mit einer riesigen Handsäge und drei Wettbewerbe mit Äxten. Das ist körperlich anstrengend, Motorsägen wiegen, die Äxte und Handsägen auch, schweres Gerät, es geht zur Sache. Mit 11.000 Zuschauern an beiden Tagen ist die Arena seit Wochen ausverkauft, die WM ist mit 70.000 Euro Preisgeld dotiert.

Seit 15 Jahren gibt es die von einem Motorsägenhersteller organisierte Sportserie in Europa. Sie ist ein perfektes Werbevehikel, das schwäbische Weltunternehmen veranstaltet Shows und Wettkämpfe, bildet die Sportler aus und lizenziert sie. Nur Norddeutschland ist noch ein überwiegend weißer Fleck auf der Holzfäller-Landkarte. Doch das soll sich ändern. So ist für den 1. April 2017 ein Showevent in Hamburg geplant. Da kann dann auch Kirsten Krause ihr Können zeigen.