Markus Kauczinski muss gehen. Leipzig jagt die Bayern. Werder verliert auf Schalke. Herthas Kalou trifft dreimal

Trainerwechsel: Markus Kauczinski gab am Sonnabend jedem Spieler noch auf dem Spielfeld die Hand, dann verließ er das Stadion. Er wusste, was auf ihn zukam. Einen Tag nach dem 0:2 gegen den FC Augsburg, der mittlerweile achten Niederlage im zehnten Saisonspiel, beschloss der FC Ingolstadt erwartungsgemäß die angeblich „einvernehmliche“ Trennung vom „DFB-Trainer des Jahres 2015“. Kauczinski (46) wurde vom Tabellen-17. freigestellt. Als ein Nachfolgekandidat wird André Breitenreiter gehandelt, der seit seiner Trennung von Schalke 04 im Sommer ohne Club ist.

Titeljäger: Aufsteiger RB Leipzig hat nach Punkten den FC Bayern eingeholt und den nächsten Bundesliga-Rekord eingestellt. Die Sachsen feierten am Sonntag einen überzeugenden 3:1-Erfolg gegen den FSV Mainz 05. Leipzig bleibt damit auch nach dem zehnten Spieltag ohne Niederlage und egalisierte die Aufsteiger-Bestmarke des MSV Duisburg von vor 23 Jahren. „Für uns ist wichtig, dass wir unser Ding weiter durchziehen“, sagte Sportdirektor Ralf Rangnick. Nach 120 Sekunden brachte Timo Werner die Leipziger in Führung, Emil Forsberg (21.) und erneut Werner (44.) sorgten schon vor der Halbzeit für die Vorentscheidung. Für Mainz traf der eingewechselte Stefan Bell (74.). „Wir harmonieren einfach gut und wir spielen super Fußball“, sagte Werner.


Trend: Schalke 04 hat seinen Aufwärtstrend fortgesetzt und die Not bei Werder Bremen weiter vergrößert. Beim verdienten 3:1 gegen die Norddeutschen feierten die Königsblauen ihren dritten Heimsieg in Folge und blieben zum fünften Mal nacheinander ungeschlagen. Vor 61.263 Zuschauern sorgten Alessandro Schöpf (35., 63.) und Nabil Bentaleb (38.) für die Treffer der Hausherren. Serge Gnabry brachte die Gäste mit einem Foulelfmeter (42.) wieder heran. Bei den Bremern feierte der lange verletzte Hoffnungsträger Claudio Pizarro sein Saisondebüt.
Trainerglück: Roger Schmidt war sichtlich erleichtert. Elf Tage nach dem peinliche Pokal-Aus beim Drittligisten Sportfreunde Lotte war die Welt des Leverkuseners Trainers wieder in Ordnung. „Wir sind total glücklich“, schwärmte er nach dem 3:2 seiner Bayer-Elf über den SV Darmstadt 98. Geschäftsführer Michael Schade lobte ausdrücklich seinen Trainer, dessen Zukunft unter dem Bayer-Kreuz nach seinem dritten Verweis auf die Tribüne zwei Wochen zuvor gegen Hoffenheim noch am seidenen Faden gehangen hatte. „Die Berufung von Benjamin Henrichs in die Nationalmannschaft zeigt, was für einen guten Trainer wir haben“. lobte Schade.


Trauerarbeit: Salomon Kalou hatte nach seinem Dreierpack beim 3:0 -Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach noch lange nach dem Abpfiff und den Standing Ovations der Fans ein breites Grinsen im Gesicht. Seine Leidenszeit mit schweren Schicksalsschlägen war in diesem Moment fast vergessen. Anfang August verstarb zuerst sein Vater an den Folgen eines Herzinfarkts, wenige Tage später seine Tante. Erst nach zwei langen Heimatbesuchen konnte der Ivorer seine Trauer verarbeiten und sich im Training wieder für die Startelf anbieten. „Es war für mich persönlich eine schwierige Saison, mit vielen Emotionen“, sagte Kalou: „Mein erstes Bundesliga-Tor in dieser Saison war deshalb eine Erlösung.“