Hamburg.

An die Sporthalle Hamburg hat Volker Mudrow nur gute Erinnerungen. 1995 gewann er mit dem TBV Lemgo hier den DHB-Pokal. Es war der erste einer ganzen Serie großer Erfolge. Auch seinen bis dato letzten feierte er in Hamburg: 2003, Mudrow war inzwischen Trainer des TBV, besiegelte ein Sieg beim HSV Hamburg in der heutigen Barclaycard-Arena den Gewinn der deutschen Handballmeisterschaft.

Dass er am Sonntag (15 Uhr) noch einmal diesen HSV Hamburg bezwingen kann, diesmal mit dem MTV Braunschweig, kann Mudrow (47) sich allerdings nur schwer vorstellen, dafür sind die Möglichkeiten der beiden Aufsteiger in der Dritten Liga Nord einfach zu unterschiedlich. Die Hamburger haben bisher alle drei Heimspiele gewonnen, die Braunschweiger gerade im achten Spiel den ersten Saisonsieg erkämpft.

„Für unsere Jungs ist es schon ein tolles Erlebnis, überhaupt einmal vor mehr als 2500 Zuschauern gegen den Champions-League-Sieger von 2013 zu spielen“, sagt Mudrow. Der Kern seiner Mannschaft spielte vor zweieinhalb Jahren, als Mudrow bei seinem Heimatclub anfing, noch fünftklassig und war froh, wenn überhaupt jemand davon Notiz nahm. Es folgten zwei Aufstiege nachei­n­ander, aber die Strukturen in Braunschweig sind nicht im gleichen Tempo mitgewachsen. Der Gesamtetat liegt bei 50.000 Euro – der des HSV könnte hingegen sogar siebenstellig sein.

Mudrow selbst arbeitet ehrenamtlich. „Der MTV ist ein Hobby“, sagt er: „Ich wollte meinem Verein gern etwas zurückgeben und den Jugendlichen ein bisschen Leistungssport anbieten.“ Ansonsten genieße er es, wieder zu Hause in Wendeburg-Bortfeld zu sein, im Kreis der Familie und der alten Freunde.

Am Sonntag wird Mudrow die glanzvolle Vergangenheit wohl noch einmal einholen. Aber es sei nichts, was er vermisse: „Ich hatte eine schöne und erfolgreiche Zeit im Handball. Aber ich bin jetzt total zufrieden.“