Hamburg.

Seinen ersten Aufritt als Profiboxer wird Albon Pervizaj an diesem Sonnabend in Potsdam haben. Handschuhe muss der in Hamburg geborene Sohn albanischer Eltern dafür nicht anziehen, aber dass der Berliner Sauerland-Stall ihn extra zum Kampfabend in die Landeshauptstadt Brandenburgs lädt, um ihn als Neuzugang vorzustellen, unterstreicht den Stellenwert, der dem 21 Jahre alten Talent zugemessen wird.

„Ich freue mich riesig auf die Chance, bei einem so renommierten Promoter meine Profikarriere zu starten“, sagt Pervizaj, der mit seinem Wechsel einen Schlussstrich unter die Querelen mit dem Deutschen Boxsport-Verband (DBV) zieht, die ihn seit Jahresbeginn beschäftigt hatten. Da nämlich entschied der DBV, den vom Weltverband Aiba für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro zugeteilten Startplatz im Schwergewicht dem aus dem Profilager zu den Amateuren zurückgekehrten Sindelfinger David Graf (27) zu überlassen. „Dass man mir nicht einmal die Chance gegeben hat, mich sportlich zu qualifizieren, das hat mich tief getroffen“, sagt Pervizaj.

Die Begründung, er sei doch noch jung genug, um in vier Jahren neu anzugreifen, hat den deutschen Meister von 2014, der 2008 beim TH Eilbeck mit dem Boxen begann, enorm verärgert und dazu bewogen, den Neustart als Profi zu wagen. Antreten wird der 193 cm große und rund 105 kg schwere Athlet im Schwergewicht, sein Debüttermin steht noch nicht fest.