Hamburg. Unter neuer Trägerschaft wartet die Veranstaltung erstmals mit Olympiateilnehmerinnen auf

Begeistert dürften bei den Hamburg Gymnastics am 25. und 26. November in der Sporthalle Wandsbek nicht nur die Zuschauer sein, sondern auch die einheimischen Turnerinnen. Wann sonst haben sie schon Gelegenheit, über einen Stahlfederboden zu wirbeln, der den allerneuesten Anforderungen genügt? Im veralteten Landesleistungszentrum Angerstraße jedenfalls nicht. So manche der insgesamt etwa 120 Athletinnen aus 14 Nationen ist da bessere Trainingsbedingungen gewohnt.

Dass die Gymnastics auch im achten Jahr mit einem so großen Teilnehmerfeld aufwarten können, ist nicht selbstverständlich. Im Februar hatte sich das Organisationskomitee um Petra Schulz zurückgezogen und den Teamwettkampf abgesagt. Grund: Die ehrenamtlichen Helfer fühlten sich vom veranstaltenden Verband für Turnen und Freizeit (VTF) zu wenig unterstützt. Erst durch den Einstieg der sogenannten Topsportvereine, eines Zusammenschlusses von 27 Großclubs der Metropolregion, wurde die Veranstaltung im April wiederbelebt.

„Die Zusammenarbeit ist sehr harmonisch, die Vereine sind bei der Vorbereitung stark engagiert“, sagt Schulz. So konnte für die Aktiven ein Shuttleservice zum Flughafen eingerichtet werden. Auch wurde nach zwei Jahren Pause die Idee wieder aufgegriffen, dass hiesige Turnclubs Patenschaften für die teilnehmenden Teams übernehmen.

Der Streit um den Namen ist inzwischen beigelegt. Der VTF hat die Anmeldung der Hamburg Gymnastics beim Deutschen Patent- und Markenamt zurückgenommen. Der Verbandstag hatte Ende Juni seine Führung dazu aufgefordert, den Topsportvereinen die Nutzungsrechte zuzugestehen.

Neu ist, dass die Gymnastics Olympiateilnehmerinnen präsentieren können. So reist der niederländische Vorjahressieger SV Pax Haarlemmermeer mit Eythora Thorsdottir an. Die 18-Jährige belegte bei den Spielen in Rio de Janeiro als beste Europäerin den neunten Platz im Mehrkampf. Ebenfalls in Rio vertreten war Irina Sazonova. Die Isländerin russischer Abstammung konnte auf Vermittlung der HT-16-Trainerin Svetlana Heinrich, deren Vater isländischer Nationalcoach ist, zu einem Start für das Hamburg Senior Team bewegt werden.

Sazonova (25) „ersetzt“ die frühere Bundeskaderturnerin Louisa Marie Knapp (20), die dank eines Stipendiums an der University of Alaska in Anchorage (USA) turnt und studiert. Zurück im Team des Gastgebers ist dafür ihre langjährige Weggefährtin Jennifer Kießlich (19), die nach einer Schaffenspause wieder im Training ist und sich im September gleich für den Landeskader qualifiziert hat. Das Hamburg Junior Team wird von Lina Köhlert und Emma Ma­lewski angeführt. Jasna Ruge fällt aufgrund einer Trainingspause aus.

Karten für die Hamburg Gymnastics (Freitag 10 Euro, Sonnabend 16 Euro, Kombiticket 20 Euro) unter www.hamburg-gymnastics.de