Hamburg.

„Ich habe erst um 18.30 Uhr in der Besprechung erfahren, dass ich spiele“, erzählte Brian Koglin, als er nach dem 0:2 gegen Hertha BSC zum ersten Mal in seiner jungen Karriere in der Mixed Zone des Millerntor-Stadions die Fragen der Medienvertreter beantwortete. Der kurzfristige Ausfall von Stammspieler Lasse Sobiech hatte es nötig und für Koglin möglich gemacht, dass der 19-Jährige sein Debüt in einem Pflichtspiel für St. Paulis Profimannschaft gab. „Nervös war ich ehrlich gesagt nicht. Ich bin auch kein Typ dafür“, erzählte der in Barmbek aufgewachsene Hamburger. Viel Zeit, nervös zu werden, hatte er ja ohnehin nicht gehabt, schließlich lagen zwischen der Nachricht, in der Startelf zu stehen, bis zum Anpfiff nur gut zwei Stunden mit einem fest vorgegebenen Ablauf.

Gemeinsam mit Christopher Avevor bildete Koglin die „Notbesetzung“ in der Innenverteidigung, da neben Sobiech auch Philipp Ziereis und Sören Gonther nicht für die Startelf zur Verfügung standen und Marc Hornschuh als Rechtsverteidiger gebraucht wurde. Trainer Ewald Lienen hatte Koglin, der sonst in St. Paulis U-23-Team in der Regionalliga Nord spielt, im Juli mit ins Sommertrainingslager in Maria Alm (Salzburger Land) mitgenommen. Lienen wusste, was er von Koglin zu erwarten hatte. „Brian ist für mich ein großes Talent. Wir brauchten ein bisschen Schnelligkeit. Ich finde, dass er das richtig gut gemacht hat“, lobte Lienen, der schon zwei Tage vorher beschlossen hatte, ihn den Kader zu nehmen. Daher hatte Koglin auch im Regionalligaspiel am Sonntag gegen Lupo Martini Wolfsburg pausiert.

„So ein Pokalspiel gegen Hertha BSC ist natürlich etwas anderes als ein Match in der Regionalliga. Aber durch die Atmosphäre hier wird man auch gepusht und ist bis in die Zehenspitzen motiviert“, sagte Koglin, der nebenbei auch noch eine ganz wichtige Frage klärte: Sein Vorname Brian wird englisch ausgesprochen.