Hamburg. Hockeybundesliga-Aufsteiger kassiert 1:8 und 1:7-Niederlagen gegen Lokalrivalen

Das Spiel war schon seit über 20 Minuten abgepfiffen, als das Team des Klipper THC immer noch geschlossen im Kreis zusammenstand. Nachdenklich sahen die Mienen der Spieler aus. Und ein wenig ratlos. Schweigend lauschten die Klipper-Herren den Worten ihrer Trainer Peter Krüger und Christian Blunck. Sie wussten zwar, was als Aufsteiger in der Bundesliga auf sie zukommen würde, doch so hart und frustrierend hatten sie es sich wohl nicht vorgestellt.

An diesem sechsten Spielwochenende musste der punktlose Tabellenletzte erst eine 1:8-Klatsche am Sonnabend gegen den Club an der Alster wegstecken. Dann – als man dachte, es kann kaum schlimmer werden – setzte es am Sonntag ein weiteres Debakel beim Harvestehuder THC – das zweite Lokalderby ging mit 1:7 verloren. „15 Gegentore an einem Wochenende sind natürlich hart“, gab Blunck zu.

Obwohl Klipper sich in beiden Partien in der Anfangszeit gut präsentierte, Chancen nach Strafecken herausspielte und gegen den HTHC zwischenzeitlich sogar den 1:1-Ausgleich erzielte, brach der Bundesliga-Neuling in der zweiten Hälfte ein. „Wir haben uns wieder nicht belohnt und insbesondere unsere vielen Chancen gegen den HTHC nicht genutzt“, analysierte Blunck. Und weiter: „Gegen Alster sind wir völlig auseinandergebrochen. In Harvestehude haben wir deutlich besser gespielt. “

Die Leidensgeschichte des einen hängt meistens mit dem Glück des anderen zusammen: Was für Klipper am Sonnabend die höchste Niederlage war, bedeutete für Alster den torreichsten Sieg dieser Saison. In der Tabelle sind die Alsteraner vorerst am Uhlenhorster HC vorbeigezogen und stehen auf Platz sechs in greifbarer Nähe der Playoff-Ränge. Der UHC konnte am Sonnabend nur Dank der überzeugenden Leistung seines Torhüters Thomas Morrice mit 3:2 gegen den Nürnberger HTC (Drittletzter) gewinnen und den fünften Sieg in Folge einfahren. Auf den vierten Tabellenplatz zurückgekämpft hat sich der HTHC, der am Sonnabend noch denkbar knapp mit 5:6 gegen Uhlenhorst Mülheim verloren hatte und auf Rang acht abgerutscht war.

Anstatt überschwängliche Lobesreden auf sein Team zu halten, zählte Alster-Trainer Russell Garcia nach dem Erfolg gegen Klipper zuerst die Baustellen seines Teams auf. „In den letzten Minuten sind wir nicht konsequent genug und machen Fehler“, sagte er, musste dann aber doch zugeben: „Wir haben schon gut gespielt. Ich wünsche mir, dass wir unsere Leistung weiterhin so abrufen können.“

Blunck hat einen ähnlichen Wunsch für die Zukunft: „Wir bräuchten mal wieder ein Erfolgserlebnis. Die wichtigen Spiele kommen für uns erst in der Rückrunde.“ Klipper verweilt am Tabellenende, und die nachdenklichen Mienen bleiben. Die Geschlossenheit im Team aber auch.