München. Ancelottis Team steht vor einer Dreifachprüfung in der Champions League, im Pokal und in der Meisterschaft

Beim FC Bayern baut sich Druck auf. Der energische Appell von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, nach drei sieglosen Spielen umgehend „eine andere Gangart“ anzuschlagen, muss von den Münchner Fußballstars innerhalb von acht Tagen in allen drei Titelwettbewerben befolgt werden. Drei Heimspiele, drei Siege lautet die Vorgabe für die Aufgaben am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) in der Champions League gegen PSV Eindhoven und danach in der Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach sowie im DFB-Pokal gegen Augsburg.

„Wir müssen die Kurve kriegen“, erklärte Kapitän Philipp Lahm. Nicht nur bei den Resultaten, sondern auch in der Art der Auftritte. „Das Entscheidende ist die Qualität des Spiels“, betonte Rummenigge. Die Spielfreude, die Bayern-typische Dominanz und Kontrolle des Gegners sind verflogen.

Mit dem spielerisch ernüchternden 0:1 in der Königsklasse bei Atlético Madrid begann vor drei Wochen die Ergebnisdelle der Bayern, die Arjen Robben aber noch nicht als „Mini-Krise“ einordnen möchte: „Das müssen wir uns nicht einreden lassen.“

Carlo Ancelotti hat Rummenigges scharfe Kritik nach dem 2:2 in Frankfurt ausdrücklich geteilt und personelle Wechsel angekündigt. Am Montag begann mit einem Geheimtraining die Vorbereitung auf das plötzlich sehr besondere Königsklassenspiel gegen Eindhoven. Die verletzten Franck Ribéry (Oberschenkel) und Arturo Vidal (Sprunggelenk) fallen als wertvolle personelle Optionen weg. Dafür könnten Javi Martínez und Douglas Costa verfügbar sein. Und Robert Lewandowski (Wade) sollte wieder von Anfang an stürmen können.

Auch Ancelotti dürfte eine andere Gangart anschlagen, statt wie zuvor daheim bei der Familie übernachteten die Bayern gemeinsam im Hotel. „Ich bin nicht böse, wenn meine Mannschaft mal nicht gut spielt, aber wenn sie ohne Einstellung spielt“, sagte der Trainer. Sogar „zehn unkonzentrierte Minuten“ gesteht der Italiener seinen Spielern während einer Partie zu, wie er in Frankfurt sagte. Es ist eine Großzügigkeit, die Perfektionist Pep Guardiola niemals geduldet hätte. Der Umstellungsprozess von Pep zu Carlo ist noch nicht vollzogen.