London.

Heung-Min Son konnte es kaum glauben. Als erster asiatischer Kicker wurde der 24 Jahre alte Südkoreaner in der Premier League zum Spieler des Monats gekürt. Dabei wollte der ehemalige Bundesliga-Profi des HSV und von Bayer Leverkusen eigentlich längst zurück in Deutschland sein. Nach einer enttäuschenden ersten Saison bei Tottenham Hotspur hatte er seinen Club im Sommer um einen Wechsel gebeten. Angeblich soll der VfL Wolfsburg bereit gewesen sein, 30 Millionen Euro für den Offensivmann zu investieren. Aber der Transfer zerschlug sich – und Son blieb schließlich doch in England.

In dieser Saison läuft es deutlich besser für „Sonny“, wie er in Tottenham genannt wird. Nachdem er mit Südkorea bei den Olympischen Spielen in Rio bis ins Viertelfinale gekommen war (0:1 gegen Honduras), saß er am dritten Spieltag der Premier League gegen Liverpool (1:1) Ende August noch auf der Bank. Doch im September folgte sein Durchbruch. Mit jeweils zwei Treffern gegen Stoke City und den FC Middlesbrough trug Son dazu bei, dass die Spurs in der Liga ganz oben mitspielen. Obendrein erzielte er in der Champions League den entscheidenden Treffer zum 1:0-Sieg bei ZSKA Moskau. Dass Stürmerkollege Harry Kane derzeit verletzt fehlt, geriet angesichts der Formstärke Sons fast in Vergessenheit.

Am Dienstag kehrt Heung-Min Son nun doch nach Deutschland zurück, aber nur für einen Abend. Mit Tottenham tritt er in der Champions League bei seinem alten Arbeitgeber Bayer Leverkusen an (20.45 Uhr/Sky). Dort kennt man die Qualitäten des früheren HSV-Stürmers (20 Tore in 73 Ligaspielen) nur zu gut. Die Auszeichnung als Spieler des Monats hat Son nur noch mehr motiviert. „Ich will den Preis ein zweites und ein drittes Mal gewinnen“, kündigte er an.