Hamburg. St. Paulis Sportchef verteidigt die Kaderplanung und beschwört die Gemeinschaft

Am Tag nach der 1:2-Heimniederlage gegen Erzgebirge Aue nahm St. Paulis Sportchef Thomas Megg­le Stellung zu den aktuellen Fragen rund um die Situation des Zweitliga-Schlusslichts. Im Einzelnen sagte er über ...

... die Erwartungen vor der Saison und den aktuellen Frust: „Wir haben versucht, nach dem vierten Platz der vergangenen Saison die Euphorie zu bremsen. Aber das ist schwierig. Dann aber verliert man den Saisonstart in Stuttgart, den man eigentlich gewinnen muss, dann gibt es plötzlich für jedes Spiel eine Erklärung, warum man es verloren hat, und am Ende ist man Tabellenletzter, und es greift nicht mehr die Erklärung für jedes einzelne Spiel. Am Ende wird nur noch das Ergebnis beurteilt.“

... den Weg, um aus der sportlichen Krise zu kommen: „Wir haben es auch vor zwei Jahren mit Geschlossenheit hinbekommen, also Verein, Trainer Ewald Lienen, meine Person, Mannschaft und Funktionsteam. Wir brauchen jetzt wieder genau diese Geschlossenheit, um uns von dort unten herauszuarbeiten. Es geht darum eine Mentalität zu entwickeln, aus der heraus wir sagen: Jetzt erst recht.“

... die grundsätzliche taktische Ausrichtung: „Ich habe immer wieder betont, dass wir unsere Basics nicht verlieren dürfen. Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass wir eine Mannschaft sind, die jeden Gegner an die Wand spielt. Das Ziel war, uns weiterzuentwickeln, ohne das Fundament zu verlieren. Das ist ein wichtiges Thema.“

... den Vorwurf, der FC St. Pauli habe von seinen Transfereinnahmen nicht genug Geld in die aktuelle Mannschaft investiert: „Wir haben maximal das eingesetzt, was möglich war. Wir sind ein überschaubares Risiko eingegangen, ohne den Verein in eine wirtschaftliche Schieflage zu bringen. Wir haben uns nicht totgespart.“

... die Qualität des Kaders: „Wir haben 22 Mann im Kader. Denen vertrauen wir. Ich bin von der Mannschaft überzeugt. Es ist keine Mannschaft, die aufsteigen muss. Aber es ist auch keine Mannschaft, die zum 18. Tabellenplatz passt.“

... die These, Trainer Ewald Lienen sei mit den Transfers in diesem Sommer nicht vollständig zufrieden gewesen: „Wir haben die Kaderplanung immer gemeinsam gemacht. Es ist hier kein FC Meggle, der Spieler einkauft, von denen der Trainer nichts weiß. Alles wird gemeinsam besprochen. Da sitzen immer sieben, acht Mann am Tisch, das Trainerteam, die Scoutingabteilung und ich. Wir waren uns in allen Personalien einig. Sonst hätten wir es nicht gemacht.“