Hamburg. Der Verlierer des heutigen Bundesliga-Stadtduells droht das Saisonziel zu verpassen

Der Termin passt Kais al Saadi nicht so recht. „Flutlichtspiele stehen bei mir nicht hoch im Kurs“, sagt der Cheftrainer der Hockeyherren des Uhlenhorster HC, die an diesem Mittwoch (20.15 Uhr) am Wesselblek den Club an der Alster zum Bundesliga-Lokalderby empfangen. Wie sich der ungewohnte Termin auf die Zuschauerzahl auswirkt, bleibt abzuwarten. „Aber die Lichtverhältnisse sind besonders für die Torhüter und die Schiedsrichter schwierig“, begründet al Saadi seine Bedenken.

Verlegt wurde das Prestigederby vorrangig, um nicht bis in den November hinein Feldhockey spielen zu müssen. Doch angesichts der verpatzten Saisonstarts, die beide Mannschaften im unteren Mittelfeld der Tabelle festsetzten – Alster steht mit zehn Punkten bei allerdings zwei mehr ausgetragenen Spielen zwei Zähler vor dem Neunten UHC auf Rang sieben –, ist der Zeitpunkt des Aufeinandertreffens nun durchaus brisant. Während der Gewinner den Anschluss an die vier Endrundenplätze schafft, könnte für den Verlierer das Saisonziel Final Four schon fast abgehakt sein.

„Keine Frage, das Spiel ist für beide Teams enorm wichtig. Ich erwarte ein entsprechend heißes Derby“, sagt Alster-Chefcoach Russell Garcia. Der zu dieser Saison vom niederländischen Topclub Bloemendaal nach Hamburg gewechselte Brite muss Angreifer Niklas Bruns ersetzen, der ebenfalls im Sommer vom UHC gekommen war und gegen seinen Ex-Club gern gespielt hätte. „Er plagt sich aber seit Wochen mit Verletzungsproblemen und muss sich jetzt richtig auskurieren“, sagt Garcia.

In der Vorbereitung hatten sich die beiden Hamburger Rivalen schon einmal getroffen, der UHC verlor klar. „Deshalb war ich auch überrascht, dass der Saisonstart bei Alster genauso holprig war wie bei uns“, sagt al Saadi angesichts der Alster-Bilanz von vier Punkten aus den ersten sechs Saisonspielen. Dass sein eigenes Team aus den ersten vier Partien der Spielzeit 2016/17 nur einen Punkt holte, hat den Coach dagegen nicht überrascht. Der Abgang von zehn großteils namhaften Spielern, darunter Nationalstürmer Florian Fuchs (nach Bloemendaal), habe Substanz gekostet. „Aber ich bin mit der Entwicklung der vielen jungen Spieler, die wir neu eingebaut haben, sehr zufrieden“, sagt al Saadi, der gegen Alster wieder auf den zuletzt fehlenden Kapitän Moritz Fürste (Oberschenkelverhärtung) bauen kann.

Da beide Teams am vergangenen Wochenende zwei Siege feiern konnten – Alster in der Liga, der UHC im Europapokal –, sollte ein spannendes Derby erwartet werden können. Auch wenn es in schlechtem Licht erscheint ...

Seite 1 Menschlich gesehen Russell Garcia