Hamburg. Der HSV-Handballstar könnte auch im Topspiel gegen Fredenbeck wieder mitmischen

Wo Torsten Jansens Platz am Sonnabend sein wird, ist klar: auf der Trainerbank der A-Jugend des Handball-Sport-Vereins (HSV) Hamburg. Die kann sich mit einem Sieg beim HC Empor Rostock (18 Uhr) zumindest für eine Nacht auf den zweiten Tabellenplatz der Bundesliga Nord verbessern, was am Saisonende zur Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft berechtigen würde.

Aber am Sonntag? Es könnte schon sein, dass Jansen (39) nicht auf der Bank sitzt, wenn die HSV-Männer (6:2 Punkte) um 15 Uhr in der Sporthalle Hamburg zum Spitzenspiel der Dritten Liga Nord gegen den VfL Fredenbeck (7:1) antreten, sondern sein Comeback noch ein bisschen ausdehnt. „Aber ich habe nicht vor, wieder dauerhaft zu spielen.“

40 Minuten hat der Weltmeister von 2007 auf der Platte gestanden am vorvergangenen Freitag beim 35:25-Sieg über den SV Beckdorf, und dabei drei Tore geworfen. Trainer Jens Häusler hatte seinen Assistenten gebeten auszuhelfen, weil mehrere Spieler sich krank abgemeldet hatten. „Aber für mich war das nicht die tollste Situation“, sagt Jansen: „Die anderen trainieren und trainieren, und dann werde ich ihnen vor die Nase gesetzt.“ Obendrein überschnitt sich das Spiel mit dem Abschlusstraining seiner A-Jugend.

Richtig genießen können habe er sein Comeback auch nicht: „Dafür war die Anspannung viel zu groß.“ Das letzte Mal, dass Jansen bei einem Pflichtspiel auf dem Feld gestanden hatte, liegt mehr als sieben Monate zurück, ein 32:27-Sieg des THW Kiel in der Champions League Ende Februar bei Besiktas Istanbul. Im Juni hatte er dann sein Karriereende verkündet. Allzu oft hatte ihn zuletzt der Körper im Stich gelassen.

Zum HSV war Jansen dann, nach dem einjährigen Gastspiel in Kiel, als Trainer zurückgekehrt. Jetzt sitzt er plötzlich zwischen den Stühlen. Andererseits habe ihm der Einsatz auch eine andere Perspektive auf die Mannschaft vermittelt. „Als Trainer will man ja immer, dass alles möglichst genauso läuft, wie man es geplant hat“, sagt Jansen, „aber manches muss man erst hundertfach üben, bevor es funktioniert.“

Sollte er am Sonntag zum Einsatz kommen, wäre es sein zweites Pflichtspiel gegen den VfL Fredenbeck. Im ersten setzte sich der HSV am 8. Oktober 2003 in der zweiten Runde des DHB-Pokals beim damaligen Zweitligaclub 33:24 durch. Jansen war mit sieben Toren bester Schütze. Aber daran könne er sich gar nicht mehr erinnern.