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Ecuador-Stürmer flüchtet in Krankenwagen vor Polizei

Ecuadors Fußball-Nationalspieler Enner Valencia ist offenbar am Donnerstag während des WM-Qualifikationsspiels gegen Chile (3:0) vor der Polizei geflüchtet. Nach übereinstimmenden Medienberichten täuschte der Profi des FC Everton eine Verletzung vor, um anschließend im Krankenwagen den Ordnungshütern zu entkommen.

Valencia war bereits vor dem Spiel von der Polizei am Stadion abgepasst worden, da gegen ihn wegen fehlender Unterhaltszahlungen ein Haftbefehl vorlag. Für seine fünfjährige Tochter soll er der Mutter insgesamt 17.000 Euro schulden.

Um seinen Spieler vor der Verhaftung zu bewahren, nominierte Ecuadors Trainer Gustavo Quinteros Valencia zunächst für die Startelf. Der 26-Jährige täuschte dann in der 82. Minute Atembeschwerden vor und wurde auf dem Platz behandelt. Anschließend verfrachteten ihn Helfer auf ein Krankenwagen-Cart und fuhren ihn vom Rasen in die Stadionkatakomben.

Nachdem die Polizisten das Täuschungsmanöver bemerkt hatten, liefen sie Valencia hinterher, der aber bereits in einen Krankenwagen lag und auf dem Weg zu einem Hospital war. Die Polizei verfolgte Valencia, der aber zunächst davonkam. Der Haftbefehl gegen ihn soll anschließend auf Intervention seines Anwalts zunächst ausgesetzt worden sein.

Kollegen-Schelte gegen Kampl

Nach der Absage des Leverkusener Profis Kevin Kampl für die WM-Qualifikationsspiele gegen die Slowakei und England fühlen sich seine Kollegen aus dem slowenischen National-Team „im Stich gelassen“. Das erklärte das Team in einem offenen Brief, der auf jetzt der Homepage des slowenischen Verbandes veröffentlicht wurde.

„Wir wissen, dass Kevin ein wichtiger Teil dieser Mannschaft ist und das Team ihn auf jeden Fall braucht“, hieß es. „Dieses Mal können wir jedoch das Gefühl nicht loswerden, dass wir im Stich gelassen werden“, schrieben Kampls Kollegen weiter. Der Bayer-Profi hatte seine Teilnahme an beiden Begegnungen wegen zu hoher Belastung abgesagt. „Wir wissen, dass viele von uns in ihrer Karriere müde, erschöpft oder sogar verletzt waren. Aber wir wollen unserer Nationalmannschaft mit Stolz helfen“, ließen Kampls Kollegen mit kritischen Untertönen wissen.

Werder nennt Drobny-Diagnose

Werder Bremen muss vorerst auf Torwart Jaroslav Drobny verzichten. Der tschechische Keeper fällt wegen einer Handverletzung aus. Er hat nach Angaben des Vereins einen Bruch der Elle im Handgelenksbereich und einen kleinen Bruch im Handwurzelbereich erlitten. „Die Hand wird jetzt geschient und ruhiggestellt, anschließend müssen wir abwarten, wie der Heilungsprozess verläuft. Es sieht danach aus, dass er uns mehrere Wochen fehlen wird“, sagte Torwart-Trainer Christian Vander.

Jaroslav Drobnys Vertrag beim HSV lief im Sommer aus. Seitdem spielt er bei Werder
Jaroslav Drobnys Vertrag beim HSV lief im Sommer aus. Seitdem spielt er bei Werder © Witters | ThorstenWagner

Trainer Alexander Nouri sah noch einen Hoffnungsschimmer. „Drobny wird nächste Woche alles ausprobieren, um nicht auszufallen“, sagte Nouri der „Kreiszeitung Syke“. Der Coach verwies auf eine mögliche Schiene an der Hand sowie Schmerzmittel. „Wir müssen das abwarten, wir haben auch eine Verantwortung gegenüber dem Spieler“, fügte der neue Werder-Trainer hinzu. Drobny hatte sich die Verletzung im Training der tschechischen Nationalelf zugezogen, die am Sonnabend in Hamburg gegen Deutschland (20.45 Uhr) antritt.

Allofs: "Wolfsburg gefühlt in der Krise"

Wolfsburgs Geschäftsführer Klaus Allofs sieht die Niedersachsen nach nur sechs Punkten aus sechs Spielen und Tabellenplatz 13 "gefühlt in der Krise". "Das Verwerten der Torchancen ist ein Problem und vor allem müssen wir mehr Tempo reinbekommen", sagte der 59-Jährige bei Sport1. Er sehe aber auch, so der Ex-Nationalspieler weiter, dass Coach Dieter Hecking an den richtigen Stellschrauben drehe: "Alles hängt an der gedanklichen Geschwindigkeit und Sicherheit in unserem Spiel. Das ist, woran der Trainer arbeitet." Die Norddeutschen sind seit fünf Partien sieglos und erzielten erst insgesamt vier Treffer, der drittschlechteste Wert der Liga.

Medienschelte gegen Buffon nach Patzer

Italiens Torhüter-Ikone Gianluigi Buffon ist nach seinem Patzer im WM-Qualifikationsspiel gegen Spanien (1:1) von der heimischen Presse teils harsch kritisiert worden. „Mamma mia, Gigi!“, titelte „Tuttosport“. Und die „Gazzetta dello Sport“ schrieb: „Buffon, was für eine Blamage!“

Die „Gazzetta“ zeigte aber auch Mitleid mit dem 38-Jährigen: „Auch dem Besten passieren Fehler, was kann man Buffon schon sagen? Nichts, weil seine Leistungen allein für ihn sprechen. Wir können jedoch einen kolossalen Fehler nicht ignorieren.“ Buffon hatte Spaniens Vitolo am Donnerstag in der 55. Minute die Führung ermöglicht. Bei einer Rettungsaktion an der eigenen Strafraumlinie hatte er über den Ball getreten.

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Der „Corriere dello Sport“ gewann dem Aussetzer gar etwas Positives ab: „Der Schock des Fehlers des Kapitäns rüttelte die Mannschaft wach. Die Azzurri erinnerten sich daran, dass sie erst vor 100 Tagen die Spanier in Paris gedemütigt hatten.“

Der viermalige Welttorhüter Buffon blickte mit Gelassenheit auf seinen Patzer. „Man hört nie auf, aus den eigenen Fehlern zu lernen. Das ist das Benzin, das den Motor eines Sportlers vorantreibt. Nach meinem Fehler haben wir uns von einer Last befreit. Für das, was wir in den letzten 25 Minuten geleistet haben, haben wir das Remis verdient“, sagte der Torwart.

Bierhoff kann sich Bundesliga-Job vorstellen

Im Gegensatz zu Bundestrainer Joachim Löw will Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff einen Wechsel in die Bundesliga nach seiner Zeit beim DFB nicht ausschließen. „Man sollte niemals nie sagen“, erklärte der 48-Jährige im „Express“.

„Ich habe beim DFB einen Vertrag bis 2020. Was danach kommt, möchte ich nicht voraussagen“, so Bierhoff vor den beiden WM-Qualifikationsspielen gegen Tschechien am Sonnabend in Hamburg und gegen Nordirland am Dienstag in Hannover (beide 20.45 Uhr/RTL): „Die Bundesliga und das Tagesgeschäft sind sehr anspruchsvoll, ich habe hohen Respekt vor meinen Kollegen.“

Boateng hofft auf mehr Entschlossenheit vor dem Tor

Abwehrchef Jerome Boateng erhofft sich von den Offensivkräften der deutschen Nationalmannschaft mehr Ruhe und Entschlossenheit vor dem gegnerischen Tor. „Konzentration vor dem Tor ist genauso wichtig wie Konzentration in der Abwehr. Die Offensivspieler machen das ja nicht mit Absicht. Da fehlt vielleicht manchmal ein bisschen die Kaltschnäuzigkeit und die letzte Entschlossenheit“, sagte Boateng der „Bild“.