Männerbrause: „RB verleiht Flüüügel“ ... Jetzt auch in der Fußball-Bundesliga. Die Roten Bullen aus Leipzig setzen ihren Energiedrink-geförderten Höhenflug erstklassig fort, blieben durch das 2:1 gegen den FC Augsburg als erster Neuling in den ersten sechs Spielen ungeschlagen. Dass Leipzig enormes Potenzial hat, beweist die Auswechselbank. Gegen Augsburg saßen dort unter anderen Kapitän Dominik Kaiser, 15-Millionen-Mann Oliver Burke, U-21-Nationalspieler Davie Selke und der griechische Nationalspieler Kyriakos Papadopoulos. „Natürlich will jeder immer spielen“, sagte Kaiser, „aber am wichtigsten ist der Erfolg der Mannschaft.“

Männerfehde: Nach dem Derby Bayer 04 Leverkusen gegen Borussia Dortmund knallte es richtig. BVB-Coach Thomas Tuchel geriet mit Kollege Roger Schmidt in Streit. Selbst das übliche Händeschütteln nach dem Schlusspfiff fiel aus. Nach der 0:2-Niederlage und dem verpassten Anschluss an Bayern München warf Tuchel der gegnerischen Mannschaft unfaires Spiel vor. Schmidt sah dagegen eine „faire Partie ohne schlimme Fouls“, woraufhin Tuchel seine Statistik aus der Tasche zog: „Faires Spiel sagt der Trainer der Mannschaft mit 21 Fouls zum Trainer der Mannschaft mit sieben Fouls. Da habe ich eine andere Vorstellung.“

Männerfußball: So entspannt war Markus Weinzierl lange nicht. Der 4:0 -Kantersieg über Borussia Mönchengladbach vertrieb die Sorgen. „Es ist eine riesige Last von unseren Schultern gefallen“, kommentierte der Trainer von Schalke 04 das Ende der Talfahrt mit fünf Bundesliga-Niederlagen in Serie. Manager Christian Heidel wirkte bei aller Freude über den Befreiungsschlag jedoch weniger euphorisch als die Fans: „Heute hatte ich das Gefühl, das war Männerfußball. Ob das jetzt ein Grund ist, eine Prozession durch die Stadt zu machen, bezweifele ich.“ Immerhin bewahrt der erste Saisonsieg den Club vor weiteren Diskussionen. Der wachsenden Unruhe zum Trotz zeigte das Team um den zweifachen Torschützen Breel Embolo (56./83.) eine bemerkenswerte Reaktion. Weinzierl verspürte tiefe Dankbarkeit: „Es ist keinesfalls eine Selbstverständlichkeit, dass man unter solchem Druck 4:0 gegen Mönchengladbach gewinnt.“
Männertracht: Carlo Ancelotti schlenderte in bayerischer Tracht mit einem Lächeln und seiner Ehefrau Mariann an der Hand in Richtung Wiesn-Schänke. Weder das schlechte Wetter noch das 1:1 gegen den 1. FC Köln trübte beim Trainer von Bayern München die Freude auf den Oktoberfest-Besuch des Rekordmeisters am Sonntag. Dabei haben sich die Münchner nach dem 0:1 in der Champions League bei Atlético Madrid die erste kleinere Schaffenskrise genommen. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge wollte trotz des ersten Punktverlustes die Lage aber nicht dramatisieren: „Wir sind weit davon entfernt, ein Pro­blem zu haben.“ Die Kölner nahmen die Münchner Nachlässigkeiten dankend an. „Wenn man in München einen Punkt holt, ist ein bisschen was aufgegangen. Wir sind sehr zufrieden“, sagte Trainer Peter Stöger nach dem elften Spiel ohne Niederlage in Serie. Na dann: prost!


Männerfreundschaft: Fragen zu seiner eigenen Zukunft wollte Markus Kauczinski nach der fünften Niederlage in Serie nicht beantworten. „Wie viel Zeit ich noch habe, das weiß ich nicht. Dafür bin ich der falsche Ansprechpartner“, sagte der Trainer des FC Ingolstadt nach dem 1:2 gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Nur der eine Punkt vom 1:1 gegen den HSV steht auf der Habenseite der Ingolstädter – und deshalb wurde Sportchef Thomas Linke auch die Frage nach dem Trainer gestellt, der ein klares Statement abgab. „Wir entlassen den Trainer nicht“, sagte Linke. „Kein Gegner lässt sich hier mehr abkochen, in Ingolstadt packen jetzt alle die Ellbogen aus“, sagte Kauczinski und kündigte grundlegende Veränderungen an: „Wir müssen etwas Neues finden, aber das wird für einige schmerzhaft.“


Männertugenden: Christian Streich war stolz. „Das war nix für Ästheten. Aber wir hatten einen großen, großen Willen“, sagte der Trainer des SC Freiburg nach dem dritten Bundesliga-Heimsieg der Saison. „Es war ein Abnutzungskampf.“ Beim 1:0 gegen Eintracht Frankfurt zeigte sich: Der Sportclub kann auch einfach nur kämpfen. „Wer gewinnen will, muss fighten, das gehört dazu“, sagte Sieg­torschütze Vincenzo Grifo. „Man sieht, dass wir eine Einheit sind – vor allem zu Hause.“