Sepang. Formel-1-Weltmeister Hamilton und der WM-Führende Rosberg duellieren sich im freien Training

Lewis Hamilton lässt Nico Rosberg den Druck im Titelzweikampf der Formel 1 weiter spüren. Mit der schnellsten Trainingsrunde am Freitag vor dem Großen Preis von Malaysia (So., 9 Uhr MEZ/RTL und Sky) bewies der britische Weltmeister, dass ihn auch die jüngste Siegesserie seines Mercedes-Teamkollegen nicht aus der Bahn geworfen hat. „Das ist ein guter Grundstein für das Wochenende“, sagte Hamilton, der in der Gesamtwertung vor dem 16. der 21 Saisonrennen acht Punkte hinter Rosberg liegt. Dem deutschen WM-Spitzenreiter ist klar, dass er von seinem Dauerrivalen keinen Freifahrtschein zum ersten Titel bekommt. „Überall, wo wir hinkommen, ist es schwer, Lewis zu schlagen. Er ist der Maßstab“, sagte Rosberg. Mit dieser Herausforderung allerdings kam der 31-Jährige zuletzt besser zurecht denn je. Seine drei Siege seit der Sommerpause zeigten Rosbergs Reife.

Auch die 0,233 Sekunden Rückstand auf Hamiltons Trainingsbestzeit nahm der gebürtige Wiesbadener betont gelassen. „Es war nur Freitag, wir sind auf dem richtigen Weg“, sagte er. Nach zwei Jahren voller bitterer Niederlagen scheint er diesmal auf Kurs, dem vermeintlich talentierteren Hamilton die Grenzen zu zeigen. „Ich genieße es, ihn zu schlagen, wann immer ich kann. Das werde ich auch hier wieder versuchen“, sagte Rosberg. Die Silberpfeil-Stars treiben sich ans Limit. Im ersten Training, das wegen des heftig brennenden Renaults von Kevin Magnussen eine Viertelstunde unterbrochen war, kamen beide auf der Suche nach der Ideallinie kurz von der Strecke ab. Die Auftakteinheit entschied Rosberg klar für sich, ehe Hamilton am Nachmittag mit der schnellsten Tagesrunde konterte.

Malaysia-Rekordsieger Sebastian Vettel, am Freitag im Ferrari als Dritter deutlich hinter dem Mercedes-Duo, kennt die prickelnde Situation im Titelkampf. „Natürlich spielt sich sehr viel im Kopf ab. Dass beide fahren können, daran besteht ja kein Zweifel“, sagte der viermalige Weltmeister. Rosberg empfiehlt er, die finalen Rennen zu genießen. „Alle anderen Fahrer wünschen sich ja, jetzt noch um die WM zu kämpfen.“

Den nächsten Titel für Mercedes können Rosberg und Hamilton schon am Sonntag sichern. Gelingt es dem Red-Bull-Duo Max Verstappen (Niederlande) und Daniel Ricciardo (Australien) nicht, mindestens acht Punkte mehr als die Silberpfeile einzufahren, ist Mercedes die dritte Konstrukteursweltmeisterschaft in Serie nicht mehr zu nehmen.