Steinburg . Die Fußballer des SV Eichede empfangen Egestorf-Langreder. Gegen die Niedersachsen muss der erste Heimsieg der Regionalliga Saison her.

Als der Abpfiff ertönte, wusste keine der beiden Fußballmannschaften, ob nun Jubel oder Ärger angebracht war. Den SV Eichede und Germania Egestorf-Langreder verband in diesem Moment quälende Ungewissheit. Ungewissheit über die sportliche Zukunft. Vier Monate, ein erfolgreiches letztes Aufstiegsrundenspiel und neun Partien in der Regionalliga Nord später, treffen sich die Clubs wieder – am nächsten Scheideweg.

Wenn die Stormarner an diesem Sonntag (14 Uhr, Matthias-Claudius-Straße) die Niedersachsen empfangen, ist das nicht nur das Duell der beiden Aufsteiger, die sich am zweiten der drei Aufstiegsrundenspiele leistungsgerecht 2:2 getrennt und erst in der Nachspielzeit der folgenden Partie den Triumph perfekt gemacht hatten. Es ist auch ein richtungsweisendes Kellerduell, ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel im Kampf gegen den direkten Wiederabstieg. Der SVE trifft als die schlechteste Heimmannschaft der Liga (vier Spiele, null Punkte, 3:10 Tore) auf das schlechteste Auswärtsteam (3/0/1:10).

Am Sonntag will der SVE offensiver auftreten

Für das Schlusslicht aus Eichede und seinen Trainer Jörn Großkopf ist die Partie gegen den in Barsinghausen beheimateten Club auch deshalb so wichtig, weil es in diesem Kalenderjahr keine größere Chance mehr geben wird, wenigstens einen Teil der Aufstiegseuphorie zurückzuholen. Aus den letzten sieben Partien holten die Rot-Weißen nur einen Zähler.

Das 0:0 vor einer Woche beim VfV Hildesheim soll der erste Schritt einer Kehrtwende gewesen sein. Doch gegen Egestorf-Langreder dürfen sich die Hausherren, die in den letzten Wochen von Heimspiel zu Heimspiel immer weniger Zuschauer ins Ernst-Wagener-Stadion zogen, nicht mehr darauf beschränken, hinten die Null zu halten. „Wir müssen defensiv hellwach sein, aber auch unser eigenes Spiel durchziehen“, sagt Großkopf. „Wir werden mehr nach vorne investieren und etwas höher stehen.“

Umschaltspiel hakt noch

Auch Kapitän und Außenverteidiger Nico Fischer sagt: „Gerade zu Hause gegen einen direkten Konkurrenten wollen wir auch offensive Akzente setzen.“ Meistens hakte es noch im angestrebten Umschaltspiel. Gefährliche Aktionen kamen oft nur durch Einzelaktionen von Torge Maltzahn, Marc Oldag oder Pawel Lysiak, dem vor zwei Wochen gegen den BSV Rehden (1:2) sein erstes Tor für den SVE gelang, zustande. Dass sie noch in der Lage sind, das eigene Tor effektiv zu verteidigen, bewiesen sich die Steinburger immerhin in Hildesheim. „Nach Wochen haben wir es dort endlich wieder hinbekommen, kompakt aufzutreten“, so Fischer.

Ein Auslöser für den ersten Punktgewinn nach zuvor sechs Pleiten war wohl auch ein Gespräch am Montag nach der Niederlage gegen Rehden. „Da wurde Tacheles gesprochen“, berichtete Großkopf schon vergangene Woche. Nicht nur der Trainer nahm seine Mannschaft in die Pflicht, auch die Spieler äußerten Wünsche. So wurde daraufhin die taktische Vorbereitung auf die nächsten Gegner intensiviert.

Wachowski und Schubring fallen aus

Das bis dato erste und letzte direkte Aufeinandertreffen der beiden Clubs von vor vier Monaten hat Großkopf, der damals noch den KFC Uerdingen trainierte, bei seiner Videoanalyse jedoch ausgespart. Er bereitet seine Schützlinge auf Basis der beiden letzten Partien der Niedersachsen beim VfB Oldenburg (0:3) und gegen den HSV II (3:2) vor. „Sie sind kämpferisch stark und gefährlich bei Standardsituationen“, sagt er. Hendrik Weydandt, der beim 2:2 in der Aufstiegsrunde beide Tore erzielte (für Eichede trafen Petrik Krajinovic und der inzwischen abgewanderte Arnold Lechler), kam diese Saison allerdings erst einmal zum Einsatz.

Beim SVE fallen William Wachowski (krank) und der Langzeitverletzte Marco Schubring aus. Ob Torge Maltzahn in die Startelf zurückkehrt, wollte Großkopf noch nicht verraten.