Hamburg. Der Basketball-Zweitligist wird vor dem Saisonstart als Titelanwärter gehandelt

Ein großes Team, ja, das sind die Hamburg Towers in ihrer dritten Saison in der Zweiten Basketball-Bundesliga ProA wohl geworden. Dank der Neuzugänge Enosch Wolf (2,15 Meter), Leon Bahner (2,11), Justin Raffington (2,06) und Moritz Hübner (2,00) überragt der neue Kader den alten im Durchschnitt um einige Zentimeter. „Mir war es wichtig, dass wir im Vergleich zur vergangenen Saison auf den großen Positionen in Korbnähe breiter aufgestellt sind“, sagt Trainer Hamed Attarbashi vor dem Auftaktspiel beim Aufsteiger Team Ehingen Urspring an diesem Sonntag (17.30 Uhr/Livestream auf Sportdeutschland.tv).

55 Tage Training und zehn Testspiele liegen hinter den Wilhelmsburgern. Sie haben damit mehr Aufwand in der Vorbereitung betrieben als andere Teams, aber das war nach dem Umbruch im Sommer wohl auch nötig. „Wir müssen als Team erst mal zusammenfinden“, sagt Towers-Sportchef Marvin Willoughby. Drei der fünf Positionen in Attarbashis voraussichtlicher Startformation sind neu besetzt. Aus der Premierensaison 2014/15 ist einzig Power Forward Robert Ferguson im Kader verblieben. Den Abgang von Spielmacher Bazoumana Koné nach Ludwigsburg soll Anthony Canty kompensieren. Der frühere A2-Nationalspieler hatte nach seinem Wechsel aus Trier im Vorjahr die Vorbereitung wegen einer Leistenoperation verpasst, sich aber im Saisonverlauf zum Leistungsträger entwickelt. „Das war nicht selbstverständlich“, sagt Attarbashi, „ich bin davon überzeugt, dass wir in der kommenden Saison einen noch stärkeren Tony Canty sehen werden.“

Domenik Reinboth, der Trainer der Ehinger, hat den Hamburgern schon einmal die Favoritenrolle zugespielt – nicht nur für die Partie am Sonntag, sondern für das Rennen um die Meisterschaft und die beiden Aufstiegsplätze: „Da kann man schon nicht mehr von einem Geheimfavoriten sprechen.“ Allenfalls Bundesliga-Absteiger Mitteldeutscher BC könne den Hamburgern den Titel streitig machen.

Sein Kollege Attarbashi wehrt die Schmeichelei ab und gibt sich bescheiden. Ziel sei vielmehr, „schnellstmöglich zwölf Siege zu holen und damit mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben“. Im Vorjahr gewannen die Towers 18 Spiele, was für Platz fünf reichte. Die Heimbilanz (13 Siege, zwei Niederlagen) war sogar die drittbeste der Liga. Erster Saisongegner in der Inselparkhalle ist dann am kommenden Sonnabend Hanau.