Werder-Krise: Werder bleibt Tabellenletzter. Die Bremer unterlagen – mit Neuzugang Serge Gnabry – Augsburg 1:2 (1:0) und verpassten nach dem Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals und dem 0:6 beim FC Bayern das erhoffte Erfolgserlebnis. Damit wächst der Druck auf Trainer Viktor Skripnik. Zudem schied Verteidiger Luca Caldirola mit Verdacht auf Wadenbeinbruch aus. Aron Johannsson hatte die Bremer zwar per Foulelfmeter in der Nachspielzeit der ersten Hälfte in Führung gebracht. Doch Jeffrey Gouweleeuw (52. Minute) und Konstantinos Stafylidis (73.) drehten die Partie. Skripnik sagte: „Wir stehen weiter mit leeren Händen da, aber mit einem guten Gefühl, dass wir diesmal eine sehr ordentliche Leistung gezeigt haben. Zwei Standardsituationen haben alles umgekippt. Die Mannschaft ist jetzt natürlich getroffen, aber wir werden uns weiter verbessern. Die Pfiffe und die jetzt folgenden Fragen sind Teil des harten Geschäfts.“

Hoffenheim-Männer: Böse Überraschung für einige Fans von 1899 Hoffenheim auf dem Weg zum Spiel bei Mainz 05: Ein Schiff mit rund 400 Anhängern der Kraichgauer wurde von Unbekannten von der Rhein-Brücke aus mit kübelweise Kot attackiert. Für Aufregung sorgte auch das Spiel. Mainz führte schnell 3:0, später 4:1. Nach der Roten Karte für Abwehrspieler Gaetan Bussmann (57.) wegen einer Notbremse kippte die Partie. Hoffenheim glich noch zum 4:4 aus. „Das ist unglaublich frus­trierend. Bis zum Platzverweis hatten wir das Spiel gut unter Kontrolle“, sagte der Mainzer Kapitän Stefan Bell. Aber auch die Hoffenheimer waren unzufrieden. „So laut war ich noch nie in der Kabine. In der zweiten Halbzeit sind wir dann etwas männlicher aufgetreten“, meinte Coach Julian Nagelsmann.

Meister-Start. Inklusive DFB-Pokal und Supercup hat der FC Bayern nach vier Pflichtspielen vier Siege mit 15:0 Toren auf dem Konto. Mit seinen sieben Pflichtspieltreffern hält Robert Lewandowski dabei den Löwenanteil am makellosen Saisonstart des Rekordmeisters, der dem Champions-League-Auftakt am Dienstag gegen Rostow (20.45 Uhr/Sky) gelassen entgegensehen kann.

Bayern-Jäger.
Nur eine Mannschaft ist nach zwei Spielen noch punktgleich mit dem FC Bayern. Dortmund? Gladbach? Leverkusen? Nein, es ist Hertha BSC. Das 2:0 in Ingolstadt mit zwei schnörkellosen Stürmer-Toren von Vedad Ibisevic und Julian Schieber verhalf den Berlinern auf Platz zwei. Große Töne aber sind der neuen Hertha nach dem historischen ersten Sechs-Punkte-Start fremd. „Ich werde keinen großen Sekt öffnen“, sagte Trainer Pal Dardai.

Wolfsburg-Einstand. „Er hat gespielt.“ Wer wollte, konnte bei diesem etwas unbedacht geknurrten Fazit von Dieter Hecking zum Bundesliga-Comeback von Mario Gomez einen süffisanten Unterton raushören. So abschätzig, wie es im ersten Moment vielleicht klang, war es nach dem 0:0 gegen den 1. FC Köln nicht gemeint. Gomez spielte mit, auffällig war er in seinem ersten Pflichtspiel seit zwei Monaten nach seiner Verletzung im EM-Viertelfinale gegen Italien nicht. Zwei Torschüsse in 90 Minuten brachte er zustande. „Es war klar, dass das kein Feuerwerk wird“, meinte Gomez nach seinem ersten Ligaspiel seit 1211 Tagen.

Pyro-Sieg. Im Überschwang der Glücksgefühle brannten den Darmstädter Fan-Chaoten die Sicherungen durch. Gerade hatte Sandro Sirigu mit einer missratenen Flanke den 1:0-Siegtreffer im Hessenderby erzielt, als zwei Leuchtraketen in den Block von Eintracht Frankfurt krachten. „Wir haben die Täter identifiziert – und ich kann sagen, dass sie definitiv keinen Spaß haben werden. Mit allen rechtlichen Mitteln werden wir sie verfolgen“, sagte Darmstadts Präsident Rüdiger Fritsch erbost.

Freiburg-Sänger. Bisher galt der gebürtige Berliner Maximilian Philipp als eher schüchtern. Nach dem ersten Doppelpack seiner Bundesligakarriere zeigte der Freiburger Stürmer ungewohnte Entertainer-Qualitäten. Für die Fans gab der 22-Jährige nach dem 3:1 gegen Gladbach den Vorsänger. Zuvor hatte der ehemalige Balljunge aus dem Berliner Olympiastadion eine besondere Woche mit zwei Toren gekrönt. Junioren-Bundestrainer Stefan Kuntz hatte Philipp beim 3:0 der U 21 gegen die Slowakei und beim 1:0 im EM-Qualifikationsduell gegen Finnland spielen lassen.