Rom.

Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi hat enttäuscht auf das drohende Aus für die Bewerbung Roms um die Olympischen Spiele 2024 reagiert. „Das ist traurig für Rom und traurig für Italien“, sagte der Regierungschef Medienberichten zufolge am späten Donnerstagabend. „Sie entscheiden, sie haben gewonnen, aber man kann nicht Nein sagen, weil man Angst vor der Zukunft hat.“

Zuvor hatten italienische Medien berichtet, Roms neue Bürgermeisterin Virginia Raggi werde im Anschluss an die Paralympics ihr definitives Nein zur Bewerbung für die Sommerspiele 2024 verkünden. Raggi war im Juni neu gewählt worden, ihr Vorgänger Ignazio Marino hatte die von Renzi vorangetriebene Bewerbung unterstützt. Nachdem Hamburgs Bürger bei einem Referendum gegen die Olympia-Bewerbung gestimmt hatten, sind neben Rom noch Paris, Los Angeles und Budapest im Rennen.

Raggi, die der Protestbewegung 5 Sterne (M5S) angehört, hatte ihre Ablehnung der Bewerbung bereits im Wahlkampf deutlich gemacht. Ihr Hauptargument sind die hohen Kosten. Rom hatte schon seine Bewerbung für die Spiele 2020 wegen der Finanzkrise zurückgezogen.

Zuletzt hatten Italiens Medaillengewinner der Olympischen Spiele in Rio in einem gemeinsamen Brief an Raggis „Gespür als Bürgermeisterin“ und an ihre „Mutterliebe“ appelliert, die Bewerbung aufrechtzuerhalten: „Verschließen Sie dieser unwiederbringlichen Chance nicht die Tür.“ In einem separaten Schreiben hatte sich der dreimalige Schieß-Olympiasieger Niccolò Campriani an Raggi gewandt.