Hamburg. Die Absage des 19 Jahre alten Hamburgers für den Abstiegskampf im Davis Cup hat für einigen Wirbel gesorgt. Rüffel auch für Brown.

Spitzenfunktionäre des Deutschen Tennis Bundes haben Top-Talent Alexander Zverev nach dessen Absage für die Davis-Cup-Partie gegen Polen in Schutz genommen. „Ich gehe davon aus, dass Alexander Zverev in Zukunft noch viele Matches für Deutschland im Davis Cup spielen wird“, sagte DTB-Sportdirektor Klaus Eberhard am Mittwoch. Er wisse, „dass die Nationalmannschaft für Sascha sehr wichtig ist. Für diese Partie hat es aus verschiedenen Gründen für ihn nicht gepasst. Das müssen wir jetzt akzeptieren“, betonte Eberhard.

Der 19 Jahre alte Hamburger hatte für das Relegationsspiel gegen Polen vom 16. bis 18. September in Berlin abgesagt. Laut DTB passen Zverev der Wechsel von Hartplatz auf Sand und der Termin nicht in die persönliche Planung. Der frühere Davis-Cup-Spieler und heutige DTB-Sprecher Hans-Jürgen Pohmann hatte vor wenigen Tagen in einem Interview des „Tagesspiegels“ gesagt: „Meine Kritik richtet sich in erster Linie an Zverevs Management. Das lässt jeden Respekt vor dem Sport, vor der Öffentlichkeit und den Medien vermissen.“

Auch DTB-Vize stützt Sascha Zverev

Auch DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff verteidigte Zverev jetzt. Er könne „seine Argumente bezüglich des Platzwechsels auf Sand und auch die damit verbundene Absage für Berlin verstehen“, sagte Hordorff in einem Gespräch für deutsche Tageszeitungen und das Internetportal tennisnet.com. Die Gesundheit des Athleten habe Vorrang. Dass Zverev in New York behauptet hatte, vom DTB habe niemand mit ihm über die Partie in Berlin gesprochen, bezeichnete Hordorff als „nicht richtig formuliert. Ich denke, das ist Sascha auch selbst bewusst geworden.“

Unverständnis für Dustin Brown

Neben Alexander Zverev hatten auch dessen älterer Bruder Mischa und Dustin Brown abgesagt. Vor allem Browns Nein stößt beim DTB und Teamchef Michael Kohlmann auf Unverständnis. „Die Spieler müssen selbst wissen, ob sie für den Davis Cup zur Verfügung stehen wollen. Wir schauen uns genau an, warum ein Spieler nicht zur Verfügung steht“, sagte Eberhard. Wenn man einer Nominierung nicht nachkomme und in der gleichen Woche ein kleines Turnier spiele, „dann müssen wir uns im DTB darüber Gedanken machen, wie wir damit umgehen“.

Brown möchte in der kommenden Woche lieber bei einem Challenger-Turnier antreten. Die deutsche Auswahl kämpft nun mit Philipp Kohlschreiber, Florian Mayer, Jan-Lennard Struff und Daniel Brands gegen den ersten Abstieg aus der Davis-Cup-Weltgruppe seit 2003. „Wir haben großes Vertrauen in die Spieler und freuen uns, dass sie sich zum Davis Cup bekannt haben“, sagte Eberhard.