Hamburg. St. Paulis Stürmer berichtet über seine ersten Länderspiele und sein erstes Tor für Marokko

Mit diversen emotionalen und überwiegend positiven Eindrücken ist Aziz Bouhaddouz von seinen ersten beiden Länderspielen nach Hamburg zurückgekehrt. Der Stürmer des FC St. Pauli hatte in den vergangenen sieben Tagen mit dem Team seines Heimatlandes Marokko in Tirana gegen Gastgeber Albanien (0:0) und in der marokkanischen Hauptstadt Rabat gegen die Auswahl des Inselstaates Sao Tomé und Principe (2:0) seine ersten beiden Länderspiele bestritten. War dem 29 Jahre alten Spätentwickler gegen Albanien noch ein Treffer wegen eines angeblichen Foulspiels aberkannt worden, so feierte er im Qualifikationsmatch für den Afrikacup gegen das Team des Inselstaates mit dem Treffer zum 2:0-Endstand auch sein persönliches Tordebüt.

„Nach einer Flanke unseres Rechtsverteidigers Nabil Dirar habe ich den Ball mit dem Kopf und der Schulter ins Tor gedrückt“, beschrieb Bouhaddouz seinen ersten Treffer für Marokko. „Zuerst wollte ich es gar nicht glauben, dass mir tatsächlich ein Tor gelungen ist“, erzählte er weiter. „Doch dann war ich überglücklich.“

Große Gefühle hatten ihn schon vor dem Anpfiff in dem mit 52.000 Zuschauer gefüllten Stadion von Rabat übermannt. „Als die Nationalhymne gespielt wurde, hatte ich Freudentränen“, gestand der 1,88 Meter große und körperlich robuste Stürmer, der später vom neuen Nationaltrainer, dem Franzosen Hervé Renard, gelobt wurde. Nach diesem Einstand spricht alles dafür, dass Bouhaddouz wiederkommen darf.

„Aus den Spielen habe ich auch Selbstvertrauen für unsere nächsten Aufgaben mit dem FC St. Pauli mitgenommen“, sagte Bouhaddouz und kündigte an, dass er sich ab sofort voll auf das nächste Zweitliga-Heimspiel am Sonnabend (13 Uhr) gegen Arminia Bielefeld konzentrieren werde. „Da müssen wir einfach von der ersten bis zur 95. Minute den Gegner bearbeiten und in allen Belangen richtig Gas geben“, sagte er am Dienstag.

Offensivspieler Cenk Sahin nahm am Dienstag wieder am Training des FC St. Pauli teil, nachdem er am vergangenen Donnerstag als Kapitän der türkischen U-21-Auswahl im EM-Qualifikationsspiel gegen Zypern (0:1) am Spielende an einer Massenschlägerei beteiligt war und nach einem Tritt gegen einen Gegenspieler als einer von insgesamt sechs Akteuren die Rote Karte gesehen hatte. Der 21-Jährige und der FC St. Pauli wollen zu dem Vorfall erst Stellung nehmen, wenn die Uefa das Strafmaß für das Vergehen festgelegt hat.