New York.

Hamburgs Toptalent Alexander Zverev passen Belag und Termin nicht, Dustin Brown (Winsen/Aller) ist die Einzelkarriere wichtiger, und Philipp Kohlschreiber (Augsburg) droht verletzt auszufallen: Mit einem B-Team müssen die deutschen Tennisherren den Abstieg aus der Daviscup-Weltgruppe vermeiden. Trotz eines letzten Überredungsversuchs durch Kapitän Michael Kohlmann bei den US Open in New York blieb Zverev bei seinem Nein zu einem Einsatz für die deutsche Auswahl. „Leider hat er mir gestern Abend abgesagt“, teilte Kohlmann am Sonntag mit.

Anstatt öffentliche Vorfreude auf die Relegationspartie gegen Polen in zwei Wochen in Berlin zu schüren, sorgen wieder einmal Querelen und Zoff für Schlagzeilen. „Das ist jetzt so eine Partie, die auch zeigt, was manche Spieler vielleicht vom Daviscup halten. Das ist schade zu sehen“, sagt Kohlmann und kündigte an, „alles aufzuarbeiten“ und sich dann mit dem Präsidium des Deutschen Tennis-Bundes (DTB) zusammenzusetzen und zu überlegen, „wie man damit umgeht“.

Alexander Zverev hatte in der Pressekonferenz nach seinem Auftaktsieg in New York auf die Frage, ob er gegen Polen für das deutsche Daviscupteam spielen werde, geantwortet: „Es ist noch zu früh, um darüber zu sprechen. Mit mir hat noch keiner geredet.“ Dieser Darstellung widersprachen DTB-Offizielle unter der Hand und auch Kohlmann: „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich hätte nicht mit ihm gesprochen. Wir haben mehrmals gesprochen.“ Auch ein letzter Versuch, Alexander Zverev umzustimmen, blieb nach dessen US-Open-Aus erfolglos.

Unterdessen verlor Laura Siegemund (Metzingen) bei den US Open ihr Drittrundenmatch gegen Venus Williams (USA) mit 1:6, 2:6. Als letzte im Feld verbliebene Deutsche spielte Angelique Kerber (Kiel) in der Nacht zum Montag gegen Petra Kvitova.