Hamburg. Hamburg Huskies verlieren gegen Dresden 7:63 – und hoffen auf eigenes Stadion

Ein bisschen gequält wirkte das Lächeln der Preisträger auf den Fotos schon. Eine Niederlage gegen die Dresden Monarchs war ja erwartet worden. Eine so deftige allerdings nicht. Mit 7:63 (7:14, 0:35, 0:0, 0:14) verloren die Hamburg Huskies das letzte Spiel der regulären Saison in der German Football League und beendeten damit ihr zweites Jahr in der Erstklassigkeit als Tabellensechster der Gruppe Nord.

Keine Leistung, für die man hinterher Pokale verteilen mochte, aber so sah es das Protokoll nun einmal vor. Quarterback Jerry Lovelocke wurde als „Angriffsspieler des Jahres“ ausgezeichnet, Linebacker Jaques Huke als „Abwehrspieler des Jahres“. „Wertvollster Spieler“ der Saison ist wie schon 2015 Linebacker Miguel Boock, „Neuling des Jahres“ Defensive Tackle Huzaif Idrissou. Und den „Huskies Award“ erhielt Linebacker Daniel Laporte.

Ansonsten gab es für die 770 Fans im Hammer Park wenig zu feiern, sieht man einmal vom Touchdown von Diego Sanchez ab, dem Benjamin Hamelmann einen erfolgreichen Kick zum 7:7-Ausgleich folgen ließ. Danach aber tat sich ein Klassenunterschied auf. „Die Dresdner Offensive ist heute mal richtig über uns rübergefahren“, gestand Offensive Coordinator Andreas Nommensen.

Und so fiel die Saisonbilanz von Huskies-Vorstand Martin Sieg durchwachsen aus: „Wir hatten durch die vielen Verletzungen besondere Herausforderungen zu meistern. Der Europapokal am Saisonanfang kam für uns zu früh, die beiden Partien haben uns Spieler gekostet und dadurch auch den einen oder anderen Punkt in der Liga.“ Er sei aber zuversichtlich, dass die Huskies „im nächsten Jahr mit der einen oder anderen Verstärkung um den vierten Play-off-Platz mitspielen können“.

Noch ist allerdings nicht abschließend geklärt, von wo aus die Mannschaft die Vorbereitung in Angriff nimmt. Die Nutzung der Trainingsanlagen an der Horner Rennbahn wurde durch den Marienthaler THC gekündigt (das Abendblatt berichtete). Nachdem sich im Bezirk Mitte keine Alternative fand, ziehen die Huskies voraussichtlich wieder in den Bezirk Eimsbüttel zurück. Dort hat sich ein städtischer Naturrasenplatz gefunden, den die Huskies wohl ab Februar/März beziehen können – in Abstimmung mit anderen Mannschaften, die dort bereits trainieren.

Sieg hofft, dass die Huskies mittelfristig auf dem Gelände auch eine Spielstätte für 3000 bis 5000 Zuschauer errichten können. Die Heimspiele der kommenden Saison finden in jedem Fall im Hammer Park statt.