Hamburg. St. Paulis Trainer fordert aber von den Eigengewächsen wie Maurice Litka mehr Stabilität

Es ist eines der bei den Anhängern des FC St. Pauli viel diskutierten Themen. Wann bekommt ein Spieler aus der eigenen Jugend eine echte Chance im Profiteam und kann dort womöglich sogar einen Stammplatz erobern? In der aktuellen Mannschaft des Zweitligisten ist derzeit der schon 30 Jahre alte Jan-Philipp Kalla der einzige Akteur, der dieses Merkmal aufweisen kann. Sämtliche 246 Ligaspiele als Erwachsener hat er seit 2006 für den FC St. Pauli bestritten.

In St. Paulis Zweitligakader stehen aber auch die drei 20 Jahre jungen Dennis Rosin, Nico Empen und Maurice Jerome Litka sowie der 19-jährige Torwart Svend Brodersen, die aus der Nachwuchsarbeit des Kiezclubs stammen und schon seit gut einem Jahr mit einem Profivertrag ausgestattet sind. Von ihnen hat nur Offensivakteur Litka schon einmal in der Zweiten Liga gespielt. Das ist fast zwei Jahre her. Der damals als Trainer verantwortliche Thomas Meggle wechselte ihn gegen 1860 München und Darmstadt 98 ein. Und auch Nachfolger Ewald Lienen schickte Litka in seinem ersten Spiel als St.-Pauli-Trainer im Dezember 2014 für 16 Minuten auf das Spielfeld. Seither aber fand er keine Berücksichtigung mehr, wenn es um Punkte oder Pokalehren ging.

Wie schon im Sommer 2015 machten von den vereinseigenen Talenten vor allem Litka und Nico Empen auch in diesem Jahr mit guten Auftritten in der Saisonvorbereitung auf sich aufmerksam, wie etwa im Testspiel gegen Borussia Dortmund. „Maurice hat ein sehr gutes Dribbling und einen guten Torschuss. Ihm fehlt es aber noch an Stabilität“, sagte Trainer Lienen jetzt. Er erläuterte auch, was er damit meint: „Alle jungen Spieler haben gegenüber den älteren Reservisten den Vorteil, dass sie in unserem Regionalligateam Spielpraxis bekommen. Diese müssen sie aber auch nutzen. Man kann nicht zur U 23 gehen, dort im Spiel gar nicht auffallen und dann denken, man kommt in der Zweiten Liga in den Spielkader.“ Gleichzeitig stellt Lienen klar, dass diese Sätze keine Absage an Litka und Co. sind. „Die Türen stehen offen.“

Der FC St. Pauli gewann das Freundschaftsspiel beim österreichischen Regionalligisten Wiener SK mit 6:1. Vor 7015 Zuschauern trafen Kyoungrok Choi (25. Min.), Kapitän Sören Gonther (35., 89.), Jan-Philipp Kalla (64.), Waldemar Sobota (70.) und Marcel Sobotta (75.).