Monza. Der Formel-1-Weltmeister will als Favorit im Europafinale Nico Rosberg weiter distanzieren

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat im italienischen Highspeed-Mekka Monza beim Warmfahren für das Europafinale seinen deutschen Formel-1-Verfolgern keine Chance gelassen. Der Mercedes-Pilot drehte zum Auftakt des Großen Preises von Italien die schnellste Runde im Freitagstraining, mit einem Triumph am Sonntag (14 Uhr/RTL und Sky) will Hamilton die Verhältnisse im WM-Duell mit Teamrivale Nico Rosberg weiter klären – und geht als Favorit ins Rennen. Auch 2012, 2014 und 2015 hatte der Engländer in Monza gewonnen.

Am vergangenen Sonntag in Belgien musste Hamilton wegen einer Strafe vom 21. Rang starten, Rosbergs Sieg war in der Folge nicht gefährdet. Für Hamilton gehe der Saisonendspurt daher „jetzt richtig los“, sagte der Engländer und ließ am Freitag Taten folgen. 1:22,801 Minuten für die 5,793 km, das war die Tagesbestzeit. Rosberg (1:22,959) lag mit seiner Vormittagszeit rund anderthalb Zehntel dahinter.

Für Monza hatte „Gastgeber“ Ferrari das letzte Motoren-Update dieser Saison durchgeführt und scheint damit zumindest gut gerüstet für den Kampf um das Podest. Sebastian Vettel (1:23,254) wurde Dritter vor seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen (1:23,427), erst dahinter reihte sich das zuletzt so starke Red-Bull-Duo Max Verstappen (1:23,732) und Daniel Ricciardo (1:24,003) ein.

Mercedes sei stark, aber man sei näher dran, meinte Vettel. „Ganz oben ist unser Ziel, wir müssen aber auch realistisch bleiben.“ Vettel sprach von einem generell guten Tag. Der gebürtige Heppenheimer ist sich zudem sicher: „Es steckt noch einiges an Potenzial im Auto.“ Es liege nun an ihnen, das rauszukitzeln. Die italienischen Fans kamen zumindest schon mal auf ihre Kosten. Auf der Haupttribüne hingen zahlreiche Ferrari-Plakate, die Scuderia und ihre Anhänger warten seit dem Sieg von Fernando Alonso 2010 allerdings sehnsüchtig einen Erfolg beim Heimrennen.

Hamilton und Rosberg gehen auch als die beiden Topfavoriten in die Qualifikation an diesem Sonnabend – zwölf der bisherigen 13 Poles holte das Duo. Beide schafften es jeweils sechsmal auf den besten Startplatz. Einmal war das Ricciardo in Monaco gelungen.