Mönchengladbach.

Nach der Party ist vor der Pflicht. Den tränenreichen Abschied seines WM-Helden Bastian Schweinsteiger musste ein ebenfalls ergriffener Joachim Löw schnell verdauen. Schon am Sonntag (20.45 Uhr/RTL) beginnt für den Weltmeister in Oslo gegen Norwegen der lange Weg zur Titelverteidigung. Ohne Schwein­steiger, ohne Lukas Podolski, dafür mit dem neuen Kapitän Manuel Neuer. Löw warnte vor einem erneuten Fehlstart. „2014 haben wir das erste Spiel der EM-Quali 0:2 gegen Polen verloren und waren in Zugzwang. Das soll uns diesmal nicht passieren“, sagte der Bundestrainer. Diesmal spiele seine Mannschaft aufgrund des frühen Termins „ein bisschen aus der kalten Hose“, aber: „Wir werden eine sehr starke Mannschaft haben. Und wir werden gewinnen.“

Diese Mannschaft wird mit der des Länderspiels gegen Finnland (2:0/Tore: Meyer und Özil) in Mönchengladbach wenig gemein haben – nicht nur, weil Schweinsteiger, „ein großer Spieler und großer Mensch“ (Löw), fehlen wird. „Mats Hummels, Sami Khedira, Toni Kroos, Thomas Müller, Benedikt Höwedes und Mesut Özil werden spielen“, kündigte Löw an, auch Neuer wird ins Team zurückkehren. Am Donnerstag wurde der Bayern-Torhüter erwartungsgemäß zum neuen Kapitän ernannt. „Eine große Ehre“, wie Neuer betonte.

Der Ernstfall Norwegen ist für Löw nicht der Zeitpunkt für Experimente. Allerdings gibt es das eine oder andere Problem: Kevin Volland (24/Leverkusen) erlitt einen Bruch des Ringfingers an der rechten Mittelhand, was eine Operation notwendig machte. Einzige Option im Sturm bleibt damit der Dortmunder Mario Götze, von dem Löw sagt: „Er ist nicht bei 100 Prozent, da fehlen Dynamik, Spritzigkeit, Bewegung. Er braucht noch ein paar Spiele für den richtigen Rhythmus.“