Dost wechselt zu Sporting Lissabon. Wolfsburg hat Ex-HSVer Son auf dem Zettel. Mustafi wechselt für 41 Millionen zu Arsenal London.

Mittelstürmer Bas Dost wechselt vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg zum portugiesischen Erstligisten Sporting Lissabon. Das bestätigten beide Vereine am Sonntag. Der 27 Jahre alte Niederländer bringt dem VfL nach Schätzungen bis zu zwölf Millionen Euro. Dost war 2012 vom SC Heerenveen gekommen und erzielte in 84 Spielen 36 Tore. In Dost gibt der VfL einen weiteren Stammspieler der Vorsaison ab. Zuletzt hatte der brasilianische Verteidiger Dante den VfL verlassen und war zu OGC Nizza gewechselt. Zuvor hatte Wolfsburg bereits Naldo (Schalke 04), Max Kruse (Werder Bremen) und André Schürrle (Borussia Dortmund) verloren.

Son im Anflug? Allofs genervt

Nach einer turbulenten Vorbereitung hatte Klaus Allofs wenig Lust, schon wieder die vielen Spekulationen rund um den VfL Wolfsburg zu kommentieren. Das Transferbuch habe schon so viele Seiten, "ich will kein weiteres Kapitel hinzufügen", sagte Allofs nach dem 2:0 (1:0) des VfL beim FC Augsburg leicht genervt.

Anstatt über den bevorstehenden Wechsel von Stürmer Bas Dost zu Sporting Lissabon zu reden oder über die mögliche Verpflichtung von Heung-Min Son (Tottenham), wollte Allofs "viel lieber den Saisonstart nach Maß" und eine gelungene Vorstellung von Daniel Didavi würdigen. Er habe sich nach dem Sieg im Pokal beim FSV Frankfurt und dem Erfolg in Augsburg "nicht viel mehr gewünscht", betonte Allofs, sichtlich bemüht, alle Nebengeräusche, die den VfL seit Wochen verfolgen, auszublenden.

Zehn Millionen Ablöse für Dost

Am Sonntag war dann der Transfer von Dost perfekt. Für eine Ablösesumme von rund zehn Millionen Euro unterschrieb der Niederländer einen Vertrag in Portugal.

Für Allofs bot es sich mehr an, Neuzugang Didavi herauszustellen, der das 1:0 (35.) mit einem herrlichen Schuss in den Winkel erzielte und sein großes Potenzial einige Male andeutete. "Wir sind froh, dass er sich frühzeitig für den VfL entschieden hat", sagte Allofs. Der 26-Jährige war von Absteiger VfB Stuttgart gekommen, hatte in den vergangenen zwei Jahren aber immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen gehabt. VfL-Coach Dieter Hecking wünschte sich deshalb in erster Linie, "dass er fit bleibt und er alles hinter sich lässt".

Luiz Gustavo und Ricardo Rodriguez müssen bleiben – Caligiuri zu Schalke?

Bislang hat der VfL schon Naldo, Dante und André Schürrle abgegeben. Julian Draxler macht seit Wochen kein Hehl daraus, dass er gerne gehen würde. Aber bei Draxler schob Allofs genauso wie bei Luiz Gustavo und Rodriguez einen Riegel vor: "Sie werden bleiben." Er könne verstehen, "wenn viele Spieler in die Champions League wollen", meinte Didavi zu den Gerüchten, "aber wir werden auch nach dem 31.8. einen guten Kader haben".

Hartnäckig hält sich auch das Gerücht, dass der FC Schalke an Daniel Caligiuri interessiert sein soll. Die Transfer würde allerdings nur zustande kommen, sollte Heung-Min Song wirklich zu den Wölfen wechseln.

Wenger bestätigt: Mustafi wechselt für 41 Mio Euro Ablöse zum FC Arsenal

Der FC Arsenal setzt weiter auf deutsche Spieler und hat den Transfer von Fußball-Weltmeister Shkodran Mustafi vom FC Valencia offensichtlich unter Dach und Fach gebracht. Teammanager Arsène Wenger bestätigte den Wechsel von Mustafi und von Lucas Perez (Deportivo La Coruna).

Der 24 Jahre alte Innenverteidiger Mustafi wechselt für umgerechnet rund 41 Millionen Euro zu den Gunners und wird offenbar einen Fünfjahresvertrag erhalten. "Wir haben zwei Spieler gekauft - Mustafi und Perez. Wir werden sie in die Mannschaft integrieren. Es war ein hartes Stück Arbeit, es gibt keine Pläne für weitere Transfers", sagte Wenger.

Mustafi soll verletzten Mertesacker ersetzen

Mustafi, U17-Europameister von 2009, ist als Ersatz für WM-Champion Per Mertesacker vorgesehen, der verletzungsbedingt noch monatelang ausfällt. Der EM-Teilnehmer ist damit Teamkollege von Mesut Özil, einem weiteren Weltmeister in Reihen der Mannschaft von Wenger. Zuvor hatten die Kanoniere bereits den Schweizer Nationalspieler Granit Xhaka vom Bundesligisten Borussia Mönchengladbach für 45 Millionen Euro verpflichtet. Mustafi ist mit seiner Ablösesumme einer der teuersten Abwehrspieler der Geschichte.

Grundsätzlich habe Mustafi bei der Wahl seines nächsten Vereins darauf Wert gelegt, "nicht auf der Karriereleiter fünf Schritte" zu überspringen, "sondern einfach den logischen nächsten Schritt zu machen", sagte er. Auch die Tatsache, dass er mit Valencia in dieser Saison nicht international vertreten gewesen wäre, habe laut Mustafi den Ausschlag für die Gunners gegeben. "Ich will wieder Champions League spielen, mit Spielern, von denen ich lernen kann. Die Arsenal-Stars haben viel erreicht und können mir einiges beibringen", sagte er.

Nationalmannschafts-Kollege Mesut Özil spielt entscheidende Rolle beim Wechsel

Eine entscheidene Rolle beim Wechsel soll Mustafis Weltmeister-Kollege Mesut Özil inne gehabt haben. "Mit Mesut hatte ich Kontakt. Er hat mir alles erzählt, wie es hier abläuft. Es war durchwegs positiv. Ich war schnell überzeugt, weil ich den Verein selbst geil finde – allein wie hier gespielt wird", sagte Mustafi.

In Mustafi wechselte im Sommer damit bereits der dritte deutsche Nationalspieler auf die Insel. Zuvor hatte sich Manchester City, neuer Klub von Ex-Bayern-Coach Pep Guardiola, mit Leroy Sané (Schalke 04/50 Millionen Euro Ablöse) und Ilkay Gündogan (Borussia Dortmund/27 Mio) verstärkt.