Hamburg. Zum Ligastart gegen den FC Ingolstadt setzt der HSV-Trainer auf zwei Neuzugänge

Es ist ein eher ungewöhnliches Motto, das der FC Ingolstadt am Freitag über seinen offiziellen Twitteraccount veröffentlichte: „Bis einer weint“, stand auf dem Bild, das der Club über die sozialen Medien verbreitete. Was der FCI damit meinte, ist nicht schwer zu erraten. Es ist eine kleine Spitze in Richtung HSV, der sich nach dem letzten Spiel in Hamburg Ende Februar über die „eklige“ Spielweise der Schanzer beschwerte. Eine Gangart, mit der die Gäste auch an diesem Sonnabend erfolgreich sein wollen. „Ob eine Mannschaft mit unserem Spiel klar kommt oder nicht, ist letztendlich ihr Problem – wir agieren immer im Rahmen der Fairness“, sagte Ingolstadts Kapitän Marvin Matip vor dem Saisonstart im Volkspark.

HSV-Trainer Bruno Labbadia ist sich bewusst, welcher Gegner auf sein neuformiertes Team wartet. „Wir treffen auf eine Mannschaft, die komplett eingespielt und laufstark ist. Ingolstadt ist ein unangenehmer Gegner. Wir wissen, was auf uns zukommt.“ Auf ein erneutes „Schweinespiel“, wie es Labbadia im Februar noch ausgemacht hatte, will er sich diesmal aber nicht einlassen. „Ich erwarte, dass wir uns danach nicht so äußern, sondern alles dafür tun, dass wir das Spiel gewinnen.“

Im Vergleich zur Vorsaison setzt Labbadia dabei auf zwei Neuzugänge: Linksaußen Filip Kostic und Stürmer Bobby Wood. Der US-Nationalspieler, der für 3,5 Millionen Euro von Zweitligist Union Berlin gekommen ist, erhält wie schon im Pokal den Vorzug vor Pierre-Michel Lasogga, der zunächst auf der Bank sitzt. Dazu gesellt sich auch Neuzugang Alen Halilovic, der für 5,5 Millionen Euro vom FC Barcelona kam, sich aber weiterhin gedulden muss. „Wir haben ihm gesagt, dass die Bundesliga ein bisschen anders tickt“, erklärte Labbadia, der das 20 Jahre junge Juwel behutsam an die Mannschaft heranführen will, auch wenn die Geduld bei den Fans geringer ausfällt.

In der Offensive setzt Labbadia neben Wood und Kostic auf Michael Gregoritsch und Nicolai Müller. Halilovic ist im offensiven Mittelfeld zunächst Backup für alle drei Positionen. Spielmacher Aaron Hunt hat sich als Vertreter für den noch nicht wieder berücksichtigten Lewis Holtby (Schlüsselbeinbruch) im defensiven Mittelfeld vorerst einen Platz gesichert.

Sein Comeback könnte gegen Ingolstadt auch Routinier Emir Spahic feiern. Der Innenverteidiger konnte nach seinem Augenhöhlenbruch am Freitag erstmals wieder ohne Schutzmaske trainieren und schonte sich bei Kopfbällen nicht. Der Bosnier, dessen „Eisenschädel“ Labbadia bereits am Donnerstag würdigte, wäre gegen den erwartbar harten Gegner ein wichtiger Faktor. Ingolstadts neuer Trainer Markus Kauczinski hat für die Partie zumindest schon mal sein ganz eigenes Motto ausgerufen, als er ankündigte: „Wir wollen kein guter Gast sein.“

HSV: Adler – Sakai, Djourou, Cléber, Ostrzolek – Jung, Hunt – Müller, Gregoritsch, Kostic – Wood.Ingolstadt: Nyland – Levels, Matip, Wahl, Suttner – Roger – Groß, Morales – Hartmann, Leckie – Lezcano. Schiedsrichter: Fritz (Korb).