Penzberg.

Speerwurf-Olympiasie­- ger Klaus Wolfermann hat in seiner bayerischen Heimat Penzberg bis tief in die Nacht mit seinem Nachfolger Thomas Röhler (Jena) gefiebert. „Es war kurz nach drei Uhr, es war wunderbar, ein absoluter Höhepunkt. Endlich wieder ein Olympiasieger! Nach 44 Jahren“, sagte der inzwischen 70 Jahre alte Goldmedaillengewinner von 1972 am Sonntag. „Ich habe mich enorm gefreut.“

Röhler bestieg mit 90,30 Metern in Rio de Janeiro den Olymp. „Und zwar genau wie ich einst mit dem fünften Versuch“, sagte Wolfermann, der sich 1972 in München ein episches Duell mit Janis Lusis aus der ehemaligen Sowjetunion geliefert hatte. „Ich gratuliere von Herzen. Super, klasse. Er hat es absolut verdient.“

Wolfermann hatte es vor Röhlers fünftem Wurf bereits geahnt, dass es der entscheidende Versuch werden könnte: „Da habe ich meiner Frau Friederike noch zugerufen: jetzt! Da hat er alles gezeigt, alle Energie in den Speer gebracht, richtig draufgehauen. Ich wusste schon beim Abwurf, dass das genial wird.“

Wolfermann und Röhler kennen sich bisher nicht, doch das soll sich in absehbarer Zeit ändern: „Ich werde ihm mit Sicherheit persönlich gratulieren, und dann werden wir fachsimpeln.“

Dem erst 24 Jahre alten Thüringer Röhler traut er noch sehr viel zu. „Thomas hat ein sehr sensibles Speergefühl. Er kann auch in den nächsten Jahren noch stabile Würfe zwischen 90 und 95 Metern anbieten“, sagte Wolfermann weiter.