Norderstedt. Norderstedt verliert DFB-Pokalspiel gegen Zweitligist 1:4. Drinkuth donnert Freistoß zum Ehrentor ins Netz

Regionalligist Eintracht Norderstedt hat sich mit einer guten Leistung im DFB-Pokalspiel gegen Greuther Fürth tapfer geschlagen. Mit 1:4 unterlag der Hamburger Vertreter den Profis – und hinterher waren sich nahezu alle Beteiligten einig: „Fürths Sieg war verdient, ist aber um ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen“, sagten sowohl einige Norderstedter Spieler wie Felix Drinkuth und Jan Lüneburg als auch der Fürther Trainer Stefan Ruthenbeck. 40 Minuten lang war von einem Zwei-Klassen-Unterschied fast nichts zu sehen. Gerade einmal eine ordentliche Torchance erspielte sich Fürth durch eine Einzelaktion samt Schuss von der Strafraumkante durch Rechtsverteidiger Khaled Narey. Der Ball strich zwei Meter vorbei (11.). Norderstedt wirkte defensiv – im mutigen 4-1-4-1 aufgestellt – sehr griffig, ging voll in die Zweikämpfe, zeigte keinerlei falschen Respekt vor dem Favoriten. Einzig in der Vorwärtsbewegung „fehlte uns der letzte Mut, etwas mehr Frechheit“, wie Trainer Thomas Seeliger später analysieren sollte. Defensiv entpuppte sich die rechte Norderstedter Abwehrseite als Achillesferse. Norderstedts Mittelfeldspieler Yayar Kunath schloss in der Rückwärtsbewegung die Räume nicht gut genug, sodass sein Kollege Juri Marxen auf der Rechtsverteidigerposition öfter Probleme bekam. In der 41. Minute war es soweit. Fürth initiierte einen Angriff über seine linke Flanke, Robert Zulj zog in die Mitte, spielte einen feinen Doppelpass mit Sebastian Freis und brachte Fürth im Nachschuss mit 1:0 in Führung. Nach dem Wechsel verpaassten es die insgesamt enttäuschenden Fürther durch einen Pfostenschuss von Zulj, das Ergebnis auszubauen (49.). Norderstedt agierte jetzt noch offensiver. „Wir haben in der zweiten Halbzeit richtig mutig nach vorne gespielt“, sagte Torwart Johannes Höcker. „Wir wollten uns nicht verstecken und haben uns nicht versteckt“, so Trainer Seeliger. Dennoch kam die Eintracht lange nur zu gefährlichen Ansätzen, nicht zu Torchancen. Mit dem 0:2 durch Serdar Dursun nach Flanke von Veton Berisha (71.) – wieder über die linke Angriffsseite Fürths – schien das Spiel gelaufen.

Doch dann kam der große Moment der Eintracht. Felix Drinkuth donnerte einen Freistoß zentral zum 1:2 ins Netz (81.). Fürths Keeeper Sascha Burchert sah nicht gut aus. „Ich übe solche Dinger im Training“, sagte Drinkuth. Nun standen die 3650 Fans kopf, trieben ihr Team lautstark nach vorne. Aber Fürth konterte eiskalt, machte durch Zlatko Tripic (88.) und Benedikt Kirsch (90.+2) alles klar. „Wir können erhobenen Hauptes nach Hause fahren“, zog Seeliger ein treffendes Fazit.